Ostsee-Fähre "Stena Elektra"

27.2.2021, 14:50 Uhr
Ostsee-Fähre

© Stena Line

Auch der Schiffsverkehr soll emissionsärmer, möglichst sogar emissionsfrei werden. Erste Schiffe fahren bereits mit Flüssigerdgas, was aber ein kontrovers diskutierter Ansatz ist: Einerseits wird er als gut für die Luftqualität bewertet. Andererseits aber monieren Kritiker die vergleichsweise hohen Methan-Emissionen, die wiederum als klimaschädlich gelten.

Die schwedische Reederei Stena Line setzt stattdessen auf Elektroantrieb. Bis Ende dieses Jahrzehnts sollen auf der rund 90 Kilometer langen Verbindung zwischen Göteborg in Schweden und dem dänischen Fredrikshaven zwei Elektrofähren zum Einsatz gelangen. Auf deren Namen hat man sich bereits festgelegt: "Stena Elektra" lautet er.
Geplant ist, die Öko-Pötte mit einem geradezu gigantischen Akku zu betreiben, dessen Kapazität bei 60 bis 70 Megawattstunden liegt. Zum Vergleich: Ein Pedelec nutzt 500 Wattstunden, ein Opel Corsa-e 50 Kilowattstunden. Aufgeladen würden die Fähren, während sie im Hafen liegen.

Platz für 1000 Passagiere

Die rund 200 Meter langen Schiffe fallen in die Kategorie sogenannter "Ropax"-Fähren. Nach dem Roll-on-Roll-off-Prinzip können sie Fahrzeuge (und da vor allem mit Frachtgut beladene Lkw) transportieren, daneben befördern sie aber auch Passagiere. Im Falle der Stena Elektra soll das dann so aussehen, dass sie 1000 Passagiere an Bord nimmt und 3000 Lademeter Frachtkapazität zur Verfügung stellt.

Im Rahmen ihrer Planungen lotet die Reederei auch eine Range-Extender-Lösung aus, mit der sich die Reichweiten der Fähren verlängern ließen.  Dabei beschäftigen sich die Fachleute mit den Möglichkeiten, die Wasserstoff (Brennstoffzelle), aber auch Bio-Methanol eröffnen.

Im Hafen CO2 einsparen

Das gewagte Projekt gehört zur Initiative "Tranzero", der sich neben Stena Line noch Scania, die Volvo Group und der Hafen Göteborg angeschlossen haben. Vorrangiges Ziel ist es, die CO2-Emissionen im Hafen Göteborg bis 2030 um 70 Prozent zu reduzieren.

Ulla Ellmer