Peugeot 3008: Zur Halbzeit eine Trainingseinheit

18.11.2020, 16:55 Uhr
Peugeot 3008: Zur Halbzeit eine Trainingseinheit

© Markus Heimbach

Modifizierte Front, speziell gezeichnete, längsförmige Tagfahrlichter, bulligerer Auftritt: Die Modellpflege ist dem Peugeot 3008 anzusehen. Auch Full-LED-Scheinwerfer bekommt er, allerdings bleiben sie den höheren Ausstattungsstufen vorbehalten.

Dass Peugeot sein 4,45 Meter langes Kompakt-SUV als Plug-in-Hybrid anbietet, ist an sich nichts Neues. Bislang gab es den 3008 mit Stecker aber ausschließlich allradgetrieben, die entsprechende Version trägt den etwas sperrigen Namen Hybrid4 300e EAT8. Außer dem 1,6-l-Benziner nutzt dieses Modell zwei Elektromotoren, einer sitzt vorn und leistet 81 kW/110 PS, der andere befindet sich hinten und stellt 83 kW/112 PS bereit. Die Systemleistung beträgt 220 kW/300 PS.

Jetzt auch mit Frontantrieb

Ergänzend kommt jetzt ein frontgetriebener Plug-in-Hybrid ins Programm. Peugeot-Deutschland-Geschäftsführer Haico van der Luyt erwartet, dass der 3008 Hybrid 225e EAT8 für einen noch höheren Hybridanteil in der Baureihe sorgen wird. Der 225e, der neben dem 1,6 Liter-Benziner (133 kW/181 PS) nur eine E-Maschine vorn besitzt, erbringt 165 kW/225 PS Systemleistung.

Peugeot 3008: Zur Halbzeit eine Trainingseinheit

© Markus Heimbach

Wie der Allradler arbeitet auch der Fronttriebler mit einer Achtstufenautomatik und verbraucht dabei genormt 1,5 l/100 km Super sowie 15,5 kWh/100 km Strom. In beiden Varianten ermöglicht eine Batterie der Kapazität 13,2 kWh gut 50 Kilometer elektrische Reichweite. Das Aufladen dauert sieben Stunden an der Steckdose, dreieinhalb Stunden an der 3,7-kW-Wallbox und knapp drei Stunden an der 22-kW-Ladesäule; Gleichstrom-Schnellladen ist nicht möglich.    

Die Assistenzsysteme werden durch neue Optionen erweitert, zum Beispiel bei den Funktionen der Verkehrszeichen-Erkennung. Außer Tempolimits können jetzt auch Stoppschilder und Überholverbote erfasst werden. Per Fahrmodus-Schalter auf der Mittelkonsole kann der Fahrer zwischen effizienter ("Eco") oder sportlicher Gangart wählen. Bei den Plug-in-Hybriden werden (antriebs-spezifisch) die Modi "Electric", "Hybrid", "Sport" und beim Allradler "4WD" vorgegeben.

Durchschaut die Nacht

Als besonderes Highlight im Segment versteht Peugeot das Nachtsicht-System "Night-Vision". Es erfasst unbeleuchtete Objekte wie Fußgänger oder Tiere bei Dunkelheit auf bis zu 200 Meter Entfernung. Der Fahrer erhält eine Warnung im Cockpit.

Bei ersten Probefahrten im Bergischen Land hinterließ der 3008 einen guten Eindruck. Die Fahrwerksabstimmung ist komfortabel geraten, ohne dass der Franzose beim Bremsen oder speziell in Kurven "in die Knie geht". Ein sportlich-dynamisches Familienfahrzeug wollte das Kompakt-SUV freilich nie sein. Der Hybrid 225e zeigt sich vielmehr ausgewogen, längere Strecken gestaltet der gute Sitzkomfort angenehm.

Peugeot 3008: Zur Halbzeit eine Trainingseinheit

© Markus Heimbach

Auf der Autobahn mag sich mancher ein bisschen mehr fühlbaren Kontakt zur Fahrbahn wünschen. Dafür erleichtert die leichtgängige Lenkung das Rangieren. Keine Frage, selbst weiterentwickelte CVT-Getriebe wie die Peugeot-Achtgangautomatik geben sich akustisch angestrengt, wenn die Motorleistung voll abgerufen wird.

Das Cockpit wiederum bietet einen vergrößerten Navi-Touchscreen. Material und Verarbeitung im Interieur stellen zufrieden, das Bedienkonzept nicht unbedingt auf Anhieb. Alles, was ablenkt, stellt einfach keine Verbesserung dar.  

Der von uns gefahrene 3008 GT Hybrid 225e EAT8 kostet 45.913 Euro. Gegen Zuschlag gibt es beispielsweise eine elektrisch zu betätigende Hecklappe (439 Euro), ein Panorama-Schiebedach (1218 Euro) oder ein hochwertiges Soundsystem (741 Euro). Bei den GT-Topausstattungen steht der Name "Black Pack" (195 Euro) für eine große Anzahl schwarzer Designelemente. 

Einstiegs-Benziner ab 28.805 Euro

Zu den Preisen der anderen Modelle: Ab 28.805 Euro bekommt der Kunde den 3008-Einstiegsbenziner mit 130 PS. Den 131-PS-Diesel gibt es ab 31.759 Euro, der 177-PS-Selbstzünder entfällt. Für den neuen Plug-in-Hybrid 225e ab Stufe "Allure" werden mindestens 42.988 Euro fällig, für die 300 PS-Topversion sind es 53.711 Euro. Nicht zuletzt lockt die Prämie für elektrifizierte Antriebe.

Peugeot 3008: Zur Halbzeit eine Trainingseinheit

© Markus Heimbach

Auch der zwanzig Zentimeter längere Peugeot 5008 präsentiert sich nach seinem Facelift noch markanter. Für das optional siebensitzige Modell, das in zwei Benzin- und zwei Dieselversionen geliefert wird, reicht die Preispalette von 31.096 Euro bis 48.008 Euro. Alle Antriebsvarianten erfüllen die Abgasnorm Euro 6d. Zudem wurde wie beim 3008 das sogenannte i-Cockpit samt digitalem Kombiinstrument überarbeitet und der größere Zehn-Zoll-Touchscreen installiert. Auch das Nachtsicht-System "Night Vision" ist wie beim 3008 optional erhältlich. Vom 5008 gibt es noch keine Plug-in-Variante, in der Modellpalette verbleiben aber zwei Dieselmotoren.   

Ingo Reuss

Peugeot 3008 in Kürze:

Wann er kommt: Ist bereits erhältlich

Wen er ins Visier nimmt: Opel Grandland X, Citroën C5 Aircross, Seat Ateca, Nissan Qashqai etc.

Was ihn antreibt: 1,2-l-Dreizylinder-Turbobenziner mit 96 kW/130 PS, 1,6-l- Vierzylinder-Turbobenziner mit 133 kW/181 PS. 1,5-l-Vierzylinder-Turbodiesel mit 96 kW/131 PS. Plug-in-Hybride mit 133 kW/181 PS und 220 kW/300 PS Systemleistung

Was er kostet: Ab 28.805 Euro

Peugeot 5008 in Kürze:

Wann er kommt: Ist bereits erhältlich

Wen er ins Visier nimmt: Mazda CX-5, Skoda Kodiaq, Renault Koleos etc.

Was ihn antreibt: 1,2-l-Dreizylinder-Turbobenziner mit 96 kW/130 PS, 1,6-l-Vierzylinder-Turbobenziner mit 133 kW/181 PS. 1,5-l-Vierzylinder-Turbodiesel mit 96 kW/131 PS, 2,0-l-Vierzylinder-Turbodiesel mit 130 kW/177 PS.

Was er kostet: Ab 31.096 Euro