Rolls Royce Silent Shadow: Kommt so der Elektro-Rolls?

25.1.2021, 14:15 Uhr
Rolls Royce Silent Shadow: Kommt so der Elektro-Rolls?

© Rolls Royce

Einen leisen Schatten haben die elektrischen Zeiten schon im vergangen Herbst vorausgeworfen: Da wurde BMW – bayerischer Mutterkonzern der britischen Luxusmarke Rolls Royce – beim Patentamt vorstellig, um sich den Namen "Silent Shadow" eintragen zu lassen. Die Modellbezeichnung spielt auf den Silver Shadow an - ein exklusives Oberklassemodell, das von 1965 bis 1980 als Limousine, Coupé sowie als Cabriolet gebaut wurde und bis heute als der meistverkaufte "Rolls" firmiert.

Rolls Royce Silent Shadow: Kommt so der Elektro-Rolls?

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Silent- statt Silver Shadow

Nicht Silver, sondern Silent Shadow also. Das macht schon klar, wo der Unterschied liegt: Keine distinguiert tief tönenden V8-Motoren mehr unter der Haube, stattdessen flüsterleiser Elektroantrieb. Und auch die Optik der neuen Luxuslimousine wird eine ganz andere sein. Nicht mehr konservativ, sondern möglicherweise eher spacig – vielleicht ein bisschen so, wie es das futuristische Konzeptfahrzeug 103EX aus dem Jahr 2016 vorgemacht hat. Die Queen, deren Schwester Prinzessin Margaret einst zu den ersten Silver-Shadow-Kundinnen gezählt hat, wäre vermutlich ausgesprochen "shocked".

Das britische Fachmagazin "Autocar" berichtet, dass im Münchener Forschungs- und Entwicklungszentrum bereits Tests mit einem batterieelektrischen Rolls Royce Phantom laufen. Er dient aber wohl nur der Erprobung des Antriebs. Denn letztlich soll der Silent Shadow ein komplett neues Fahrzeug werden und kein bloßer Umbau eines bereits existierenden Modells.

Rolls Royce Silent Shadow: Kommt so der Elektro-Rolls?

© Rolls Royce

Eng verzahnt ist die Entwicklung des Silent Shadow mit der von BMWs elektrischer Luxuslimousine i7, die für 2022 erwartet wird. Beide Modelle nutzen zwar unterschiedliche Plattformen, könnten sich aber etliche Komponenten teilen. Den Antriebsstrang und die Akkutechnik kennt man bereits aus dem großen BMW-SUV iX, das Ende dieses Jahres auf den Markt kommt. Die Elektromotoren und die Achsen für den E-Rolls werden direkt von BMW zugeliefert.

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© BMW

Großes Akku-Pack

Die Leistung muss natürlich standesgemäß sein, denkbar sind bis zu 670 PS. Undenkbar, dass die elitäre Kundschaft – vorzugsweise wohl aus den USA und aus China – mit leergefahrener Batterie liegenbleibt, und so soll die Reichweite des Dreitonners stattliche 600 Kilometer erreichen. Dazu bedarf es eines großen Akkupacks, das eine Kapazität von 100 bis 120 kWh erreichen könnte.

Gebaut werden soll der Silent Shadow bei Rolls Royce in West Sussex.

Bis zur Markeinführung dürfte es 2025 werden. Und vielleicht wirft der Name "Silent Shadow" seinen Schatten nicht nur auf ein einzelnes Modell voraus, sondern auf eine ganze elektrische Baureihe.

Ulla Ellmer