Toyota macht den Yaris zum SUV

24.4.2020, 15:15 Uhr
Toyota macht den Yaris zum SUV

© Hersteller

Yaris Cross? Dieser Name könnte den Verdacht erwecken, dass Toyota sich seinen Kleinwagen vorgenommen, ihm schicke Beplankungen, einen Tick mehr Bodenfreiheit sowie vielleicht eine Dachreling verpasst hat - und das Optik-Paket als Mini-SUV verkauft.

Entwickelt für Europa

So ist es aber nicht. Der Yaris Cross darf sich darauf berufen, mehr als eine Ausstattungsvariante zu sein – ein eigenständiges Modell nämlich. Toyota hat ihn speziell für den europäischen Markt entwickelt, er rundet die SUV-Palette der Japaner nach unten ab und soll ab 2021 im französischen Werk nahe Valenciennes produziert werden.

Mit einer Länge von 4,18 Metern begibt sich der Yaris Cross in Konkurrenz zu den sogenannten B-Klasse-SUVs, zu denen beispielsweise Renault Captur, Hyundai Kona, Ford Ecosport, VW T-Cross, Seat Arona oder Skoda Kamiq gehören.

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Erste Fotos lassen – je nach Geschmacksempfinden – erwarten oder gar erhoffen, dass der Yaris Cross nicht gar so futuristisch wild wie beispielsweise der Toyota CH-R aussieht. Durchaus wohlproportioniert wirkt er, mit schwarz beplankten Radhäusern, kurzen Karosserieüberhängen und einem coupéhaft abgeschrägtem Heck. Im Vergleich zum Yaris wächst die Bodenfreiheit um drei Zentimeter, damit geht jene erhöhte Sitzposition einher, die SUV-Fahrer so schätzen.

Analoginstrumente und Touchscreen

Im Innenraum setzt der Yaris Cross auf Analoginstrumente und einen großen Touchscreen auf dem Armaturenträger. Der Variabilität dient, dass die Rücksitzbank im Verhältnis 20:40:20 dreigeteilt ist. Von Verschiebbarkeit ist nicht die Rede. Zumindest davon aber, dass der Kofferraum 390 l fasst, das entspricht in etwa dem, was der VW T-Cross wegpackt. Auf Wunsch soll es eine sensorgesteuerte elektrische Heckklappe geben.

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Toyota sieht sich als Hybridspezialist und verweist stolz auf seine langjährige Expertise. Entsprechend bekommt auch der Yaris Cross einen Hybridantriebsstrang, der einen 1,5-l-Dreizylinder-Benziner mit einem Elektromotor verbandelt, dem wiederum ein Lithium-Ionen-Akku als Speichermedium dient. Die Leistung wird mit 85 kW/116 PS beziffert.

Daneben sollen aber auch jene Kunden bedient werden, die sich "Benziner pur" wünschen, sie bekommen einen 1,5-l-Dreizylinder mit 82 kW/111 PS.

Was den Verbrauch betrifft, schweigt sich Toyota noch aus, nur die CO2-Werte werden kommuniziert, sie sollen weniger als 90 g/km beim Fronttriebler betragen und unter 100 g/km beim Allradmodell liegen. Davon lässt sich freilich der Spritkonsum ableiten, er dürfte 3,8 bzw. 4,2 l/100 km betragen.

Mit Front- oder Allradantrieb

Apropos Allrad: Tatsächlich ist auch eine Modellvariante mit elektrischem "AWD-i"-Antrieb vorgesehen; unter normalen Bedingungen fährt sie mit Frontantrieb, lässt der Grip jedoch nach, wird zusätzlich Antriebsmoment an die Hinterachse transferiert. Den Allradantrieb hat der Yaris Cross den meisten seiner Konkurrenten voraus.

Was Toyota für sein kleinstes SUV verlangt, ist noch nicht bekannt. Anzunehmen ist aber, dass die Preise bei etwa 20.000 Euro starten.

Ulla Ellmer