V Max: Mercedes erneuert seine Raumgröße

1.2.2019, 13:10 Uhr
V Max: Mercedes erneuert seine Raumgröße

© Hersteller

Die jüngsten Kunden im Mercedes-Portfolio hat die A-Klasse.  Sollte man meinen. Dem ist aber nicht so. Tatsächlich vereint der große Raumtransporter, die V-Klasse, die Käufer mit den geringsten Lebensjahren auf ihrem bis zu 5,14 Meter langen Korpus. Der Grund liegt letztlich auf der Hand: Es sind vornehmlich junge Familien, die bei der Stuttgarter Raumgröße einsteigen.

Einer der üblichen Vans genügt dieser Zielgruppe mit ihrem überdurchschnittlich hohen Platzbedarf nicht. Die V-Klasse bewegt sich im Konkurrenzumfeld von Volkswagen T6 Multivan & Co., mit dem gründlich umgestylten Opel Zafira kommt demnächst ein neuer Mitbewerber dazu.

Dass der XXL-Mercedes jetzt eine Modellpflege erhalten hat, ist auf den ersten Blick kaum ersichtlich, der Hersteller spricht daher auch eher bescheiden von einer "Auffrischung". Markanter präsentiert sich das Frontdesign mit vergrößertem Kühlergrill, prominenter auch die Kühlluft-Öffnungen unter dem Stoßfänger.

Bis zu acht Sitzplätze

Auch im Innenraum mit seinen bis zu acht Sitzplätzen haben die Designer eher Detailarbeit walten lassen. Ähnlich wie bei den anderen Mitgliedern der Mercedes-Familie gibt es nun Lüftungsdüsen im Turbinen-Design, die Darstellung der Instrumentierung gerät reduzierter und damit klarer, während der Zentralmonitor erhalten bleibt. Wer auf die neue Breitbildlandschaft des Hauses samt MBUX-Multimediasystem spekuliert, muss noch etwas zuwarten.

V Max: Mercedes erneuert seine Raumgröße

© Hersteller

Neben Familien greifen auch Business-Kunden bei der V-Klasse. Dann gehört es zu den Aufgaben der Großraumlimousine, als VIP-Shuttle Passagiere zu befördern, die im rückwärtigen Bereich Ruhe und Entspannung suchen oder aber arbeiten wollen. Optional gibt es daher für die erste Fond-Sitzreihe die aus der S-Klasse bekannten Luxussitze mit Liegefunktion, Rückenmassage und Klimatisierung.

Diesel mit drei Katalysatoren

Für einen Raumtransporter vom V-Klasse-Format ist der Diesel noch immer erste Wahl. Hier löst jetzt ein Vierzylinder der neuen Motorengeneration OM 654 die betagte 2,1-l-Maschine ab. Emissionstechnisch ist diesem Selbstzünder nichts vorzuwerfen, unter Zuhilfenahme von gleich drei Katalysatoren und eines Partikelfilters erfüllt er - wie überhaupt die gesamte V-Klasse-Palette - die Abgasnorm Euro 6d-Temp.

Als Topmodell profiliert sich der V 300 d, der 176 kW/239 PS und ein maximales Drehmoment von 500 Nm leistet. Kurzfristig addieren sich hier noch weitere 30 Nm Boost ("Overtorque") hinzu. In 7,9 Sekunden beschleunigt der V 300 d von 0 auf 100 km/h, in der Spitze rennt er 220 km/h. Als Durchschnittsverbrauch gibt Mercedes 5,9 bis 6,3 l/100 km an.

Basisarbeit leistet vorerst der V 250 d mit 140 kW/190 PS und 440 Nm, er soll ebenfalls 5,9 bis 6,3 l/100 km konsumieren. Der Benziner V 200 wird die Modellpalette wohl nach unten abrunden.

Allradantrieb als Option

V 300 d und V 250 d können sich der Dienste des neuen 9G-Automatikgetriebes bedienen. Und wer sich Allradantrieb wünscht, greift beim Posten "4Matic" zu. Auch in diesem Fall wächst die V-Klasse nicht über zwei Meter Höhe hinaus, Parkhäuser, Tiefgaragen und Waschanlagen bleiben also befahrbares Terrain.

V Max: Mercedes erneuert seine Raumgröße

© Hersteller

Das Arsenal elektronischen Hilfspersonals wird nunmehr durch den Fernlicht-Assistenten Plus ergänzt (verhindert eine Blendung entgegenkommender Fahrzeuge), außerdem kann der Bremsassistent engagiert werden, der den Fahrer in brenzligen Situationen warnt, notfalls ein autonomes Bremsmanöver einleitet und außerdem im Stadtverkehr auf querende Fußgänger oder stehende Hindernisse reagiert. Angesichts der Fahrzeughöhe mag auch der Seitenwindassistent eine sinnvolle Investition darstellen.

Ab März kann die aufgefrischte V-Klasse bestellt werden, die Preise sollen bei 36.990 Euro beginnen, wobei dieser Preis vermutlich dem V 200 gilt.

Wenn der XXL-Mercedes auf dem Genfer Automobilsalon (7. bis 17. März) seine Publikumspremiere feiert, dann wird er von einer elektrischen Version flankiert, die EQV heißt, vorerst aber nur Studiencharakter besitzt. Fest steht indes, dass auch die Reisemobilvarianten Marco Polo und Marco Polo Horizon von der Modellpflege profitieren.

ule

Mercedes V-Klasse in Kürze:

Wann sie kommt: Bestellbar ab März 2019

Wen sie ins Visier nimmt: Volkswagen T6 Multivan, neuer Opel Zafira

Was sie antreibt: Zweiliter-Vierzylinder-Diesel mit 140 kW/190 PS und 176 kW/239 PS

Was noch folgt: Einstiegsmodell V 200 mit Benzinmotorisierung

Was sie kostet: Ab 36.990 Euro

Keine Kommentare