Zum Test ins Corona-Mobil

11.11.2020, 19:50 Uhr
Zum Test ins Corona-Mobil

© MAN

Vor allem dann, wenn sich eine größere Menge von Menschen einem Covid-19-Test unterziehen muss, sollen mobile Teststationen das Prozedere vereinfachen und beschleunigen. Von diesem Gedanken haben sich MAN und Daimler Bus leiten lassen: MAN hat ein Diagnostikfahrzeug auf Basis des Transporters TGE auf die Räder gestellt, die Bussparte von Daimler wiederum schlägt den Überlandbus S 416 LE business als flexible Anlaufstelle für Tests vor.

Für Hotspots, Schulen, Altenheime

Zum Einsatz könnten die fahrenden Teststationen an Corona-Hotspots gelangen, aber ebenso bei Unternehmen, an Altenheimen oder Schulen. Auch an Autobahn-Grenzübergängen oder im Rahmen von Veranstaltungen machen sie womöglich Sinn.

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© MAN

Das Spezialfahrzeug von MAN ist in zwei Versionen verfügbar, jede ist mit einer Reihe von PCR-Testgeräten aus dem Haus Bosch Healthcare Solutions ausgestattet. Das Kompakt-Modell mit kurzem Radstand verfügt über 16 solcher Vivalytic-Geräte, der Abstrich beim Patienten wird außerhalb des Fahrzeugs durchgeführt. Die erweiterte TGE-Variante nutzt lediglich acht Testgeräte, stellt aber einen speziellen Patientenraum bereit. Zwei automatische Schiebetüren ermöglichen ein "Einbahnstraßen-System" – die Testkandidaten betreten das Fahrzeug durch die eine und verlassen es durch die andere Tür.

Über 500 Tests pro Tag

In dem rollenden Labor sollen sich über 500 Tests pro Tag durchführen lassen, die Bedienung der Testgeräte, so heißt es, könnte auch ohne medizinisches Fachpersonal durchgeführt werden. Das Ergebnis liegt nach Angaben von MAN in weniger als einer Stunde vor und kann dank leistungsfähigen Internet-Equipments umgehend an die zuständigen Gesundheitsämter beziehungsweise die Testpersonen selbst weitergeleitet werden.

Der von einem 177 PS starken Zweiliter-Turbodiesel und wahlweise allradgetriebene TGE-Corona-Umbau ist bereits bestellbar, Preise kommuniziert MAN allerdings nicht.

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© Daimler

In nur vier Wochen hat wiederum Daimler Bus den Setra S 416 LE zur mobilen Teststation umgebaut, eingesetzt werden soll er in den kommenden Monaten vom Entwicklungspartner Huber Group. Testpersonen betreten den 13 Meter langen Bus am hinteren Eingang, an einem Schalter werden dann die persönlichen Daten aufgenommen und überprüft. Der eigentliche Abstrich erfolgt im vorderen Bereich. Ein WLAN-Zugang an Bord ermöglicht es, die Daten verschlüsselt in eine Datenbank einzupflegen. Das gesamte Prozedere soll für den Probanden nur etwa eineinhalb Minuten in Anspruch nehmen. Mit einem Ergebnis des PCR-Tests kann er dann innerhalb eines Tages rechnen.

ule