Susan Liebold ist Künstlerin des Monats

13.12.2015, 18:30 Uhr
Susan Liebold ist Künstlerin des Monats

© F.: Thomas Leuthold

Ihr Atelier und Wohnhaus hat Liebold in einem ehemaligen Gaswerk im Sonneberger Ortsteil Schneidemühle. Hier entstehen Glasarbeiten, die poetischen Gebilden gleichen, die wie gewebt, gestrickt, gekettet oder verknotet wirken, die mal kristallklar erscheinen und mal geheimnisvoll phosphoreszieren. Sammler weltweit schätzen die Kunstwerke von Susan Liebold. Eine ihrer Installationen hängt im Ozeanum in Stralsund: ein zwei Meter langes Biologiemodell der Staatsqualle Nanomia Cara – zusammengesetzt aus über 2600 Einzelteilen.

Unterwasserwelten und vor allem der Wald sind die Inspirationsquellen, aus denen Liebold für ihre Kunst schöpft. „Meine Kindheit habe ich im Wald und am Bach verbracht“, sagt sie, und an einen solchen naturnahen Ort, unweit ihrer Geburtsstadt Neuhaus am Rennweg ist sie auch als Künstlerin zurückgekehrt.

Ein außergewöhnliches Projekt führte die Künstlerin kürzlich in die Schweiz. „IWA – Leben, Tod und das Dazwischen“ hieß ihre Installation, die sie im Eibenwaldreservat Unterwilerberg in Baden realisierte. In einer Glas-Licht-Performance verband sie dort Kunst und Natur. Dabei bezog sich Liebold auch auf die ambivalente Bedeutung, die mit der Eibe verbunden ist. Abgeleitet vom althochdeutschen „ewa“ für Ewigkeit, wurde die Baumart, die zu den bedeutendsten Gewächsen unserer Kulturgeschichte gehört, im Lauf der Zeit sowohl mit dem Tod, als auch mit dem Leben in Verbindung gebracht. Gegensätzliches und zugleich Zusammengehörendes, das die Künstlerin in ihren Installationen aufgriff.

Innerhalb von drei Jahren entstanden Arbeiten für vier Orte des Eibenwaldreservats. Liebold, die mit ihren Glasarbeiten auch Geschichten erzählt, inszenierte sie wie Theaterstücke mit ihren Glaskunstwerken als Akteuren und dem Wald als Bühne und Bühnenbild.

In der Metropolregion findet man Werke von Susan Liebold im Europäischen Museum für Modernes Glas Rosenau in Rödental bei Coburg, wo sie mit mehreren großformatigen Arbeiten prominent vertreten ist.

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