Vater bleibt Vormund: Tritt Britney Spears nie wieder auf?

12.11.2020, 13:45 Uhr
Popsängerin Britney Spears im Jahr 2018 bei einer Preisverleihung im Beverly Hilton Hotel

© Chris Pizzello, dpa Popsängerin Britney Spears im Jahr 2018 bei einer Preisverleihung im Beverly Hilton Hotel

Die amerikanische Popsängerin Britney Spears („Baby... One More Time“) will Medienberichten zufolge nicht wieder auftreten, solange ihr Vater James ihr Vormund ist.

„Meine Mandantin hat mich darüber informiert, dass sie Angst vor ihrem Vater hat“, zitierten die „Los Angeles Times“ und andere Medien Spears‘ Anwalt Samuel D. Ingham. Die 38-Jährige werde nicht auftreten, solange ihr Vater die Kontrolle über ihre Karriere und ihr Vermögen habe.

Ein Fan und Unterstützer von US-Popsängerin Britney Spears hält bei einer Protestveranstaltung vor dem Stanley Mosk Gerichtsgebäude neben einem Spears-Pappaufsteller ein Plakat mit der Aufschrift "#Free Britney".

Ein Fan und Unterstützer von US-Popsängerin Britney Spears hält bei einer Protestveranstaltung vor dem Stanley Mosk Gerichtsgebäude neben einem Spears-Pappaufsteller ein Plakat mit der Aufschrift "#Free Britney". © Ringo Chiu, dpa

In dem Streitfall fand nun per Videokonferenz eine Anhörung vor einem Gericht in Los Angeles statt. Die Musikerin selbst nahm daran nicht teil, wie es weiter hieß.

Nachdem die Sängerin wegen beruflicher und privater Probleme psychisch zusammengebrochen war, entschied ein Gericht 2008, ihrem Vater die Vormundschaft zu übertragen. Seither verwaltet James Spears das Vermögen seiner berühmten Tochter. Britney Spears hat selbst zwei Söhne mit ihrem Ex-Mann Kevin Federline. Seit 2019 war es still um die „Oops!I Did It Again“-Sängerin geworden. Wegen einer schweren Erkrankung ihres Vaters hatte sie damals alle Auftritte abgesagt.

"Über 300 000 US-Dollar verloren"

In der Anhörung habe die Richterin die Vormundschaft zwar bestätigt. Sie habe aber auf Antrag der Musikerin einen Finanz-Treuhänder als Co-Vormund benannt und damit die Möglichkeit offen gelassen, den Vater zu einem späteren Zeitpunkt aus dieser Rolle zu entlassen.

Wie der Sender n-tv berichtet, wirft Spears ihrem Vater laut den Gerichtsunterlagen angeblich vor, sie habe seinetwegen über 300000 US-Dollar verloren.

Die Künstlerin hat sich in der Öffentlichkeit bisher mit Statements rund um den Fall zurückgehalten. Anfang November ließ sie ihre Fans via Instagram wissen, dass es ihr gut gehe und sie glücklicher als jemals zuvor in ihrem Leben sei. Am Tag der Anhörung veröffentlichte sie n-tv zufolge ebenfalls via Instagram ein Schwarz-Weiß-Foto, auf dem etliche Kinder Seilspringen. Dazu schrieb sie: "Springe weiter in Richtung deiner Träume."

Wie n-tv weiter meldet, sei Britney Spears seit dem emotionalen Zusammenbruch im Jahr 2008 nicht mehr Herrin ihrer eigenen Angelegenheiten. Fans und selbst die Mutter der Sängerin glaubten, sie werde regelrecht "gefangen gehalten". Immer wieder hätten ihre Anhänger in ihre Posts Geheimbotschaften hineininterpretiert.

Vor allem nach einem Psychiatrie-Aufenthalt im April 2019 gewann die Kampagne "Free Britney" an Popularität.

dpa / müc

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