Zum zwölften Mal

"Young Lions on Stage": Nürnberger Festival gibt Nachwuchs-Jazzern eine Bühne

Birgit Nüchterlein

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18.4.2023, 06:00 Uhr
Bei Lyriq wird erst vorgelesen – dann erzählen die Ensemble-Mitglieder die literarischen Szenen musikalisch nach.  

© Jazzstudio Bei Lyriq wird erst vorgelesen – dann erzählen die Ensemble-Mitglieder die literarischen Szenen musikalisch nach.  

Junge Musikerinnen und Musiker wollen und sollen möglichst oft spielen, doch die Bühnen, auf denen sie sich ausprobieren und austoben können, sind rar. Um Abhilfe und Auftrittsmöglichkeiten zu schaffen, haben sich die Nürnberger Musikhochschule und das Jazzstudio schon 2011 zusammengetan. Gemeinsam hoben sie damals ein Festival speziell für junge Jazzerinnen und Jazzer aus der Taufe. Das Motto: „Young Lions on Stage“.

Eine Marke

Inzwischen ist die Konzertreihe zur Marke geworden. Vom 24. April bis 13. Mai läutet sie zum zwölften Mal den Nürnberger Jazzsommer ein. Im Festivalrahmen haben die jungen Jazz-Löwen dann Gelegenheit, sich und ihre Projekte einem breiten Publikum zu präsentieren. Und die Zuschauer können sich umgekehrt von der Kreativität und dem Können der jungen Löwen überzeugen.

Über drei Wochen hinweg finden im Jazzstudio am Paniersplatz Konzerte mit jeweils zwei oder drei Bands pro Abend statt. In diesem Jahr treten 22 ganz unterschiedliche und oft eigens für das Festival gegründete Formationen und Ensembles mit insgesamt mehr als 70 Musikerinnen und Musikern in dem renommierten Jazzkeller auf. Sämtliche Bandleader studieren gerade an der Hochschule für Musik.

Eröffnung mit Bigband-Sound

Traditionell wird das Festival mit einem Konzert der Musikhochschul-Bigband eröffnet – diesmal im großen Saal der Kulturwerkstatt Auf AEG. Wer auf klassischen Bigband-Sound steht, wird sich über ausgewählte Orchester-Stücke von Altmeistern wie Bill Holman und Bob Florence oder Kompositionen des legendären Kontrabassisten Charles Mingus freuen. Für Neugierige gibt es frische Nummern aus dem Kreativpool der Jazz-Kompositionsklasse von Steffen Schorn.

Wie immer bei „Young Lions on Stage“ ist auch diesmal ein „Artist in Residence“ eingeladen – eine renommierte Jazzpersönlichkeit, die während des Festivals in speziellen Seminaren mit den Studierenden Musik macht und arbeitet. In diesem Jahr fiel die Wahl auf den französischen Saxophonisten, Flötisten, Komponisten und Dirigenten Pierre Bertrand. Der 51-Jährige wird die gemeinsam erarbeiteten Kompositionen am Montag, 8. Mai, mit dem Workshop-Ensemble der Hochschule in der Tafelhalle präsentieren.

Unterschiedlichste Besetzungen

Im Jazzstudio sind dagegen vom Duo aus Saxophon und Vibraphon über ein Vocal-Jazz-Quartett bis zur fünfköpfigen Rock- und Funk-Band die verschiedensten Formationen in den unterschiedlichsten Besetzungen zu erleben.

Zwischen Eigenkompositionen und Standards hat sich jede der Kapellen einem eigenen Sound verschrieben. Bei der Gruppe Lyriq bekommt das Publikum sogar literarische Szenen etwa aus „Sherlock Holmes“ oder „Alice im Wunderland“ vorgetragen, die dann vom Ensemble musikalisch nacherzählt werden.

Für Abwechslung ist beim Festival also gesorgt. Unterstützt wird es wie im vergangenen Jahr von der Stadt Nürnberg und dem Instrumentenbaumeister Harald Dallhammer.

Infos unter www.jazzstudio.de

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