Engpässe nicht ausgeschlossen

Geschenke-Notstand unterm Weihnachtsbaum? Das sagt Deutschlands größter Elektronikhändler

24.10.2021, 17:25 Uhr
Allein in Deutschland betreibt Media-Saturn über 400 Filialen. 

© Armin Weigel, dpa Allein in Deutschland betreibt Media-Saturn über 400 Filialen. 

Der Motor der Wirtschaft stottert. Seit Wochen fehlt es an Computerchips, und das, obwohl weltweit Fabriken am Limit arbeiten. Besonders stark spürt das die Automobilbranche - doch immer häufiger fehlt es auch an Elektronikprodukten. Droht an Weihnachten der Geschenke-Notstand? Experten halten zumindest Lieferengpässe bei bestimmten Produktlinien für möglich. Die totale Flaute unterm Baum, sagt Bernd Ohlmann vom Handelsverband Bayern, droht aber nicht. "Das Christkind kommt nicht mit leeren Händen."

Kaum ein Geschenk ist zum Fest so beliebt wie aktuelle Technikprodukte. Das neueste iPhone, eine Küchenmaschine oder ein größerer Fernseher. Drohen auch hier Engpässe? Auf Nachfrage unserer Redaktion will das Deutschlands größter Elektronikhändler, die Media-Saturn-Holding, nicht ausschließen. Man bereite sich wie immer auf die Weihnachtszeit vor, denke "in verschiedenen Szenarien" und arbeite an einem "absolut agilen Logistikkonzept", sagt ein Sprecher.

"In den Lagern ist ausreichend Ware vorhanden"

Einige Lieferanten haben bereits signalisiert, dass es zu "Engpässen bei der Verfügbarkeit von einzelnen Produkten" kommen könne. "Dazu könnten Smartphones, Tablets, Drucker, Geschirrspüler und Kühlgeräte gehören", so der Sprecher. Was genau fehlt, sei aber unklar.

Aktuell hat die Media-Saturn-Holding, die allein Deutschland über 400 Märkte betreibt, keine Probleme. "In unseren Märkten und Lagern ist ausreichend Ware vorhanden", sagt der Sprecher. Aber: "Selbstverständlich beobachten wir (...) die aktuelle Lage sehr genau und analysieren permanent den internationalen Markt."

In Bayern klagen weit über zwei Drittel der Einzelhändler über Engpässe und Lieferprobleme. "Das ist das Mega-Thema", sagt Ohlmann vom Handelsverband, die Corona-Pandemie sei weit in den Hintergrund gerückt. Die Schwierigkeiten kommen für die Unternehmen zur ungünstigsten Zeit - sie wollen im Weihnachtsgeschäft rund zehn Milliarden allein im Freistaat umsetzen. "Das wäre in etwa das Niveau vor der Coronakrise", sagt Ohlmann. "Viele Händler in den großen Innenstädten wie Nürnberg stehen weiter vor dem Abgrund."