Gestiftete 70.000 Euro von Bad Windsheim ungenutzt

22.2.2017, 11:25 Uhr
Die Anbindung des Kurparks an die Altstadt, für die die gestifteten 70.000 Euro eingeplant waren, ist erst einmal aufs Eis gelegt.

© Foto: Günter Blank Die Anbindung des Kurparks an die Altstadt, für die die gestifteten 70.000 Euro eingeplant waren, ist erst einmal aufs Eis gelegt.

Am 8. Februar habe ihn Franken-Brunnen-Geschäftsführer Stefan Beyer bei einem Gespräch darüber in Kenntnis gesetzt, dass das über Jahre hinweg für Bad Windsheim bereitgestellte Geld nun in ein anderes Projekt fließe, teilte Jürgen Heckel, der Fraktionsvorsitzende der Gruppierung Windsheimer und Ortsteilbürger ins Rathaus (WiR), seinen Stadtratskollegen kürzlich mit. Heckel, der nach eigenem Bekunden, seinerzeit in der Position des Dritten Bürgermeisters, den Prozess mit angestoßen hatte, welcher zur Bereitstellung des Geldes geführt hatte, empfindet die aktuelle Entwicklung insofern als ärgerlich, als man es im Rathaus versäumt habe, das Geld für andere Projekte in der Stadt zu beantragen – zumal seine Fraktion wiederholt entsprechende Anträge gestellt habe.

Zur Erinnerung: Die Stiftung des Mineralbrunnen-Unternehmens hatte 2011 anlässlich des Heilbadjubiläums "50 Jahre Bad Windsheim" den Kreativ-Wettbwerb "Lasst Ideen fließen" ausgelobt. Schulklassen sollten sich Gedanken darüber machen, wie der Bereich zwischen Kurpark und Altstadt aufgewertet und zugleich die Bedeutung des Themas Wasser und der Heilquellen stärker ins Bewusstsein gebracht werden könne. Zugleich hatte Franken Brunnen 70.000 Euro für das Vorhaben zugesagt.

Kreative Mittelschüler

Gewonnen hatte den Wettbewerb eine sechste Klasse der Mittelschule. Auf Basis der Schüler-Ideen sowie der planerischen Vorgaben von Quartiersmanagement und Straßenbauamt hatte die Stadtplanerin und damalige Bad Windsheimer Citymanagerin Dr. Anette Gangler ein Gestaltungskonzept und einen Maßnahmenplan entwickelt. Umgesetzt wurde all dies bis heute nicht.

Als sich abzeichnete, dass am Bahnhofsplatz und an der Johanniterstraße so schnell nichts geschehen würde, stellte Heckels Fraktion im August 2014 in den Stadtratsgremien den Antrag, nach Absprache mit Franken Brunnen einen neuen Wettbewerb auszuschreiben und das bereitgestellte Geld für dessen Umsetzung zu verwenden. Die WiR-Fraktion dachte daran, den zwischen Bauhofwall und Südring gelegenen Kinder-Spielplatz in einen Wasserspielplatz umzugestalten. "Leider wurde dieser Antrag wie viele andere nicht oder nur kurz behandelt", klagte Heckel nun.

Jürgen Heckel habe immer mal wieder bei ihm nachgefragt, aus dem Bürgermeisteramt oder der Stadtverwaltung sei in den vergangenen Jahren niemand mehr diesbezüglich an ihn herangetreten, bestätigte Stefan Beyer auf Nachfrage der WZ Heckels Darstellung. Die Folge: "Jetzt ist es rum, jetzt ist das Geld für etwas anderes erst mal weg."

Geismann rechnete nicht mehr mit Zuschuss

Für Stadtbaumeister Thomas Geismann kam die gestern von Stefan Beyer bestätigte Nachricht überraschend, dass das Geld noch immer bereitgestellt war. Geismann war davon ausgegangen, dass dieses Thema mit dem in seiner Erinnerung noch zu Bürgermeister Ralf Ledertheils Amtszeit gefassten Beschluss, das Projekt Johanniterstraße aus Kostengründen nicht gemäß der Gangler-Pläne zu realisieren, "beerdigt" gewesen wäre.

Für alle Zeiten verloren ist das Geld aus der Stiftung für Bad Windsheimer freilich nicht. Laut Beyer, zugleich Stiftungs-Vorstandsvorsitzender, habe die Stadt durchaus die Möglichkeit, für ein neues Projekt einen Zuschuss zu beantragen und zu bekommen. Freilich könne es mit der Auszahlung unter Umständen etwas dauern – je nachdem, wie gut der Fonds gerade gefüllt ist.

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