Stadtratsausschuss

Grünes Licht für Nürnberger Sör-Betriebszentrale

11.11.2021, 11:59 Uhr
Auf dem Pferdemarkt-Areal an der Schwabacher Straße in Nürnberg soll die neue Sör-Betriebszentrale entstehen. 

© Roland Fengler, NNZ Auf dem Pferdemarkt-Areal an der Schwabacher Straße in Nürnberg soll die neue Sör-Betriebszentrale entstehen. 

Schon seit der Gründung des Servicebetriebs Öffentlicher Raum (Sör) im Jahr 2009 ist ein Hauptquartier im Gespräch. Nun sollen bis 2026 nahezu alle operativen Einheiten und der Großteil der gut 1000 Mitarbeitenden auf dem Pferdemarkt-Areal im Nürnberger Stadtteil in St. Leonhard gebündelt werden.

Was für den Standort spricht: Das 40.000-Quadratmeter-Grundstück gehört der Stadt, ist groß genug und liegt zentral. Bisher sind lediglich die etwa 320 Verwaltungsmitarbeiter an einem zentralen Standort in der Sulzbacher Straße nahe dem Rathenauplatz vereint - sie sollen dort auch bleiben.

Millionen-Investition

Das Projekt ist eine gewaltige Investition. Rund 86 Millionen Euro veranschlagt Sör für den Neubau. Allerdings könne der größte Teil gegenfinanziert werden, erklärte Bürgermeister und Erster Werkleiter Christian Vogel den Mitgliedern des Sör-Werkausschusses. Etwa 60 Millionen Euro können laut dem Plan eingespart werden: Der größte Posten, etwa 28,6 Millionen Euro, ist die wegfallende Sanierung von zum Teil völlig maroden Liegenschaften. Aber auch Mietkosten für Gebäude und Flächen fallen weg. Schließlich würde der Verkauf von Grundstücken mehrere Millionen Euro einbringen, so die Rechnung.

Ein echtes Filetgrundstück ist dabei ein Teil des Sör-Betriebshofs in Großreuth hinter der Veste. Dort könnte ein Wohngebiet nahe dem Volkspark Marienberg entstehen.

An wen sollen die Flächen verkauft werden?

An wen und mit welchen Auflagen die Flächen gehen werden, sei noch völlig offen, betonte Christian Vogel. Das wollten die Stadtratsfraktionen von Grünen und Linken wissen. "Wir haben eine Verantwortung für das Gemeinwohl", sagte Grünen-Stadträtin Andrea Bielmeier. Die Flächen sollten in städtischer Hand bleiben und im Sinne der Bürgerinnen und Bürger entwickelt werden, findet die Grünen-Politikerin.

Auch Kathrin Flach-Gomez von den Linken lehnte einen Verkauf an Investoren ab. Sinnvoller wäre es, die städtische Wohnungsbaugesellschaft ins Boot zu holen, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.

Erbbaurecht als Lösung?

Jürgen Dörfler von den Freien Wählern warb für eine Lösung mit Erbbaurecht, bei der die Stadt Eigentümerin bleibt: "Wir müssen künftigen Generationen Handlungsspielraum eröffnen", so Dörfler.

Die Veräußerung sei Bestandteil des Finanzierungsplans, sagt Bürgermeister Vogel. Letztendlich entscheide aber der Stadtrat, ob die Stadt die Flächen selbst behält und stattdessen Haushaltsmittel in den Neubau der Sör-Zentrale steckt.