Kooperation zwischen TV und Kommune geplatzt

Hilpoltstein: Tennisheim wird auch ohne Stadt zur Sporthalle

29.10.2021, 15:05 Uhr
Des einen Freud’, des anderen Leid. Wenn der TV Hilpoltstein eine Sporthalle baut, muss das Tennis-Vereinsheim (unser Bild) dem Neubau weichen. Entweder wird es abgerissen oder versetzt, meint Vorsitzende Elke Stöhr.

© Tobias Tschapka, NN Des einen Freud’, des anderen Leid. Wenn der TV Hilpoltstein eine Sporthalle baut, muss das Tennis-Vereinsheim (unser Bild) dem Neubau weichen. Entweder wird es abgerissen oder versetzt, meint Vorsitzende Elke Stöhr.

Ursprünglich war daran gedacht, dass sich der Turnverein, der dringend auf der Suche nach einer Sporthalle ist, dem städtischen Projekt „Neubau Lehrschwimmbecken und Turnhalle auf dem Gelände der Grundschule“ anschließt.

So war geplant gewesen, dass der Hallenneubau zu einem Teil auf dem Hartplatz der Grundschule, aber auch auf dem Sportplatz entstehen sollte. Nun zog der Verein einen endgültigen Schlussstrich unter die Kooperation, will aus eigener Kraft etwas auf die Beine stellen. „Wohl wissend, dass wir dieses Projekt ohne finanzielle Unterstützung nicht realisieren können“, erklärte Vorsitzende Elke Stöhr schon im Juli 2017 gegenüber unserer Zeitung.

Ohne Finanzspritze geht nichts

Grund: die immensen Kosten. Geschätzte 3,7 Millionen Euro würden für den Neubau einer Sporthalle auf dem Grundschulgelände auf den TV zukommen. „Das ist einfach utopisch. Die Kostenschätzungen sind gewaltig in die Höhe geschossen“, meinte Elke Stöhr. „Aus eigener Kraft werden wir das nie schaffen.“

Mittlerweile hat der Turnverein einen geeigneten Standort für eine Halle gefunden – auf einer „großen Wiese“ in unmittelbarer Nähe der Tennisplätze. Ungeachtet dessen müsste der Verein geschätzte Kosten in Höhe von 2,1 bis 2,4 Millionen Euro aus eigener Kraft stemmen. Somit geht ohne einen Zuschuss des BLSV (Bayerischer Landessportverband) gar nichts.

Am besten wäre eine Sonderförderung in Höhe von 45 Prozent, wie sie der BLSV derzeit auslobt. „Üblicherweise gibt es 20 Prozent“, sagte gestern Elke Stöhr im Gespräch mit unserer Redaktion. Doch diese 20 Prozent würden bei Weitem nicht reichen.

Geschäftsstelle im Neubau

Ergo würde ohne einen großen Zuschuss das Projekt Sporthalle, für die 15 mal 20 Meter (300 Quadratmeter) vorgesehen seien, „nicht realisierbar sein“, fand Stöhr deutliche Worte. „Wir wollen uns schließlich nicht über Jahre hinweg verschulden.“

Für eine neue Turnhalle müsste übrigens das Tennisheim weichen. Entweder würde dieses versetzt oder abgerissen, so Elke Stöhr. Doch so weit ist es noch lange nicht, dabei ist alles so schön geplant. In der neuen Halle sollten Umkleidekabinen, Sanitärräume und ein Büro für die Geschäftsstelle untergebracht werden. In diesem Fall würde die Geschäftsstelle aus dem Raiffeisengebäude ausziehen. Etliche Jahrzehnte war dieser Standort die Schaltzentrale des landkreisweit größten Vereins.

Zurzeit haben die TVler nur die alte Realschulturnhalle in der Jahnstraße zum Üben. Diese habe der Landkreis Roth quasi zum Nulltarif zu Verfügung gestellt. „Zum symbolischen Preis von einem Euro“, erklärte Elke Stöhr, die übrigens(erste) hauptamtliche Vorsitzende des TV Hilpoltstein ist.

Unterstützung im Rahmen der Vereinsförderung gibt es nach Auskunft von Bürgermeister Markus Mahl von der Stadt Hilpoltstein und zwar 15 Prozent der Investitionskosten.