In Langenzenn auf spannende Spuren in der Bibel-o-thek

2.2.2016, 13:00 Uhr
In Langenzenn auf spannende Spuren in der Bibel-o-thek

© Foto: Fiedler

Bis Mitte Februar präsentiert Initiator Michael Hallenberger eine Vielzahl von Postern, die sich dem Thema Bibel auf unterschiedlichste Weise widmen. Da hängen Stadtansichten des antiken Jerusalem neben einer Abbildung des Tempels, wie er zu Zeiten Jesu ausgesehen haben mag. Da zeigen andere Plakate Früchte, die in der Bibel benannt werden, oder das hebräische Alphabet. „Es gibt so viele Möglichkeiten, sich dem Thema Bibeln zu nähern“, sagt dazu auch Stadtpfarrer Christian Wolfram. Für den Langenzenner Seelsorger ist die Bibel-o-thek ein fester Bestandteil des Gemeindelebens.

„Wir unterstützen die Initiative mit den gegebenen Möglichkeiten“, betont Pfarrer Wolfram und vergisst nicht zu erwähnen, dass die Exponate der Bibel-o-thek allesamt aus privatem Besitz zur Verfügung gestellt wurden. Damit nimmt die Bibel-o-thek auch eine Sonderstellung unter den anderen, rund 20 Bibelausstellungen in Deutschland ein. „Normalerweise werden sie von den regionalen Bibelgesellschaften getragen“, erklärt Michael Hallenberger. Die Langenzenner Ausstellung hätten er und seine Frau Ute initiiert und würden sie auch heute noch ehrenamtlich unterstützen.

Bereits 1994 habe er die Idee einer Computerausstellung rund um das Thema Bibel gehabt. „Damals hat es nur wenige digitale Produkte gegeben“, beschreibt Hallenberger die Anfänge. Es sei eine Art Schatzsuche gewesen, um Disketten aufzutreiben, die Bibeltexte speicherten. „Aber irgendwann hat es zu einer Präsentation gereicht“, sagt Michael Hallenberger weiter. Die hätten er und seine Frau dann bei Pfarrgemeinden vorgestellt. Im Lauf der Jahre wuchs dann auch die Zahl der Exponate. 2005 war es so weit. Die Hallenbergers sahen sich nach geeigneten Räumen um. Damals wohnten der Maschinenbautechniker und seine Familie noch in Langenzenn. Die Gemeinde stellte die Zimmer über der Sakristei zur Verfügung und half tatkräftig, daraus präsentable Räumlichkeiten zu schaffen.

Natürlich haben die Hallenbergers bei der aktuellen Ausstellung nicht nur Plakat um Plakat an die Wand gehängt. Es gibt auch Handfestes zu bestaunen. Ein Würfelspiel etwa, so wie es die Soldaten unter dem Kreuz gespielt haben mögen, als sie den Rock von Jesus verteilten. Oder die kleinste Bibel der Welt, die Nanobibel, deren Text erst unter dem Mikroskop sichtbar wird.

„Ich möchte nur zeigen, wie viel Spaß es machen kann, sich der Bibel zu nähern“, beantwortet Hallenberger die Frage nach dem Warum dieser Sammlung und betont: „Die inhaltliche Auseinandersetzung überlassen wir anderen“. Und tatsächlich, wenn man seinen Einlassungen auf die jahrtausendealte Reise der Bibel folgt, wird man von dem Zauber schnell angesteckt. Es sei nicht mehr verraten, als dass man den Bibelexperten bitten möge, das kleinste handgebundene Buch der Welt zu zeigen, oder eine Seite des Goslarer Evangeliars. Gern präsentiert Hallenberger auch jene Nachbildung, die nicht mehr als das Volumen einer Streichholzschachtel misst. Darin sind 115 der 150 Psalmen aufgemalt. Ein filigranes Kleinod, geschaffen vor 1200 Jahren, als ein geschriebenes Wort in seinem Wert kaum zu ermessen war.

Öffnungszeiten der Ausstellung auf www.bibel-o-thek.de oder unter Tel. (09 11) 97 56 72 83.

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