Junge Lebensmittelretter aktiv Junge Lebensmittelretter aktiv

9.5.2014, 18:48 Uhr
Junge Lebensmittelretter aktiv Junge Lebensmittelretter aktiv

© NN

Die Frage drängt sich auf: Was ist eigentlich ein „Fair-Teiler“? In Erlangen jedenfalls wird es ein Regal sein, das im Begegnungszentrum Fröbelstraße in Bruck aufgestellt wird. Jeder darf Lebensmittel hineinlegen oder herausnehmen. Im Rahmen des Stadtteilfestes „Grüne Art“ soll dieser „Fair-Teiler“ am heutigen Samstag um 13 Uhr ins Leben gerufen werden.

„Leben“ und „Lebensmittel“: Das hat, schon von den Begriffen her, viel gemeinsam, und so sehen sich die „Foodsaver“ folgerichtig auch als Retter. Sie führen Lebensmittel, die das Haltbarkeitsdatum überschritten oder – bei Gemüse und Obst – Dellen oder braune Stellen haben und deshalb auf dem Müll landen würden, ihrer wahren Bestimmung zu: Menschen, die diese Waren essen.

„Frische Sachen“

Bei zwei türkischen Läden und einer Bäckerei holen die Erlanger Foodsaver momentan diese Lebensmittel ab, die sich nicht mehr verkaufen lassen. „In der Regel sind es frische Sachen“, sagt Jeremy Riemann, „hauptsächlich Gemüse und Brot“. Der 18-jährige Student fährt unter der Woche jeden Morgen los, um Lebensmittel zu retten. „Das macht man ehrenamtlich beziehungsweise aus Überzeugung“, sagt er.

Bisher haben er und seine Mitstreiter versucht, die Lebensmittel – die er bei sich zuhause lagert – über eine Facebook-Seite an den Mann beziehungsweise an die Frau zu bringen. Geklappt hat das aber nicht immer, auch wenn sie viele „Gefällt mir“-Klicks bekommen haben. „Vielleicht sagen die Leute sich ja, sie wollen so was nicht essen, das eigentlich weggeworfen werden sollte“, mutmaßt Jeremy Riemann.

„Dabei kann man zum Beispiel Druckstellen am Gemüse einfach wegschneiden“, sagt er. „Ich mache überbackene Auberginen, Suppen und andere Sachen.“ Von dem Mangel an Abnehmern profitiert ganz klar seine Wohngemeinschaft, denn er bekocht seine Mitbewohner mit den geretteten Lebensmitteln. Das, sagt er, werde er jedoch wieder zurückfahren, sobald der „Fair-Teiler“ im Begegnungszentrum Froebelstraße aufgebaut ist.

Eine Resteküche gibt es aber auch inzwischen an anderer Stelle. Denn die Idee, Weggeworfenes doch noch zu verwerten, findet derzeit immer mehr Anhänger – auch in Erlangen. Im Lesecafé in der Altstadtmarktpassage hat vor kurzem das Ökoreferat der Universität die erste studentische Resteküche veranstaltet.

Und Florian Gössele und Jenny Malig, die die Foodsharing-Gruppe gestartet haben, haben dort bereits zu zwei derartigen Kochabenden eingeladen. Kommen konnte jeder, der Lust dazu hatte. Mirjam Schumann, eine Teilnehmerin, die inzwischen auch als „Foodsaver“ aktiv ist, hat das Ganze überzeugt. Mit Resten lasse sich hervorragend kochen, meint sie. „Man muss kreativ sein, aber wenn viele Leute zusammen sind, gibt es auch viele Ideen“, sagt sie. Und es lässt sich sogar ein Menü zusammenstellen: Suppe, Auflauf und zum Nachtisch ein Scheiterhaufen aus Brötchen, Äpfeln und Milch.

Weitere Informationen gibt es unter www.foodsharing.de, die Erlanger Foodsharing-Gruppe findet man auf Facebook unter www.facebook.com/foodsharing.erlangen hier werden die Lebensmittel gepostet, die man sich abholen kann. Raphael Fellmer, einer der Initiatoren von Foodsharing.de, stellt am Samstag, 10. Mai, um 17 Uhr sein Buch „Glücklich ohne Geld“ im Lesecafé in der Altstadtmarktpassage vor.

ERLANGEN – Die Frage drängt sich auf: Was ist eigentlich ein „Fair-Teiler“? In Erlangen jedenfalls wird es ein Regal sein, das im Begegnungszentrum Fröbelstraße in Bruck aufgestellt wird. Jeder darf Lebensmittel hineinlegen oder herausnehmen. Im Rahmen des Stadtteilfestes „Grüne Art“ soll dieser „Fair-Teiler“ am heutigen Samstag um 13 Uhr ins Leben gerufen werden.

„Leben“ und „Lebensmittel“: Das hat, schon von den Begriffen her, viel gemeinsam, und so sehen sich die „Foodsaver“ folgerichtig auch als Retter. Sie führen Lebensmittel, die das Haltbarkeitsdatum überschritten oder – bei Gemüse und Obst – Dellen oder braune Stellen haben und deshalb auf dem Müll landen würden, ihrer wahren Bestimmung zu: Menschen, die diese Waren essen.

„Frische Sachen“

Bei zwei türkischen Läden und einer Bäckerei holen die Erlanger Foodsaver momentan diese Lebensmittel ab, die sich nicht mehr verkaufen lassen. „In der Regel sind es frische Sachen“, sagt Jeremy Riemann, „hauptsächlich Gemüse und Brot“. Der 18-jährige Student fährt unter der Woche jeden Morgen los, um Lebensmittel zu retten. „Das macht man ehrenamtlich beziehungsweise aus Überzeugung“, sagt er.

Bisher haben er und seine Mitstreiter versucht, die Lebensmittel – die er bei sich zuhause lagert – über eine Facebook-Seite an den Mann beziehungsweise an die Frau zu bringen. Geklappt hat das aber nicht immer, auch wenn sie viele „Gefällt mir“-Klicks bekommen haben. „Vielleicht sagen die Leute sich ja, sie wollen so was nicht essen, das eigentlich weggeworfen werden sollte“, mutmaßt Jeremy Riemann.

„Dabei kann man zum Beispiel Druckstellen am Gemüse einfach wegschneiden“, sagt er. „Ich mache überbackene Auberginen, Suppen und andere Sachen.“ Von dem Mangel an Abnehmern profitiert ganz klar seine Wohngemeinschaft, denn er bekocht seine Mitbewohner mit den geretteten Lebensmitteln. Das, sagt er, werde er jedoch wieder zurückfahren, sobald der „Fair-Teiler“ im Begegnungszentrum Froebelstraße aufgebaut ist.

Eine Resteküche gibt es aber auch inzwischen an anderer Stelle. Denn die Idee, Weggeworfenes doch noch zu verwerten, findet derzeit immer mehr Anhänger – auch in Erlangen. Im Lesecafé in der Altstadtmarktpassage hat vor kurzem das Ökoreferat der Universität die erste studentische Resteküche veranstaltet.

Und Florian Gössele und Jenny Malig, die die Foodsharing-Gruppe gestartet haben, haben dort bereits zu zwei derartigen Kochabenden eingeladen. Kommen konnte jeder, der Lust dazu hatte. Mirjam Schumann, eine Teilnehmerin, die inzwischen auch als „Foodsaver“ aktiv ist, hat das Ganze überzeugt. Mit Resten lasse sich hervorragend kochen, meint sie. „Man muss kreativ sein, aber wenn viele Leute zusammen sind, gibt es auch viele Ideen“, sagt sie. Und es lässt sich sogar ein Menü zusammenstellen: Suppe, Auflauf und zum Nachtisch ein Scheiterhaufen aus Brötchen, Äpfeln und Milch.

Weitere Informationen gibt es unter www.foodsharing.de, die Erlanger Foodsharing-Gruppe findet man auf Facebook unter www.facebook.com/foodsharing.erlangen hier werden die Lebensmittel gepostet, die man sich abholen kann. Raphael Fellmer, einer der Initiatoren von Foodsharing.de, stellt am Samstag, 10. Mai, um 17 Uhr sein Buch „Glücklich ohne Geld“ im Lesecafé in der Altstadtmarktpassage vor.

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