Keine Extra-Kosten für Anwohner in Unterasbach

12.9.2017, 06:00 Uhr
Keine Extra-Kosten für Anwohner in Unterasbach

© Foto: Horst Linke

Am Morgen trauten die Anlieger ihren Augen nicht. Nach langen Querelen mit der Stadt Oberasbach war ihre Bahnhofstraße im April fertiggestellt worden. Und jetzt das: Wieder standen Bagger vor ihren Häusern, wieder wurde die Straße aufgerissen.

Norbert Stich beobachtet das Geschehen vor seiner Haustür genau. Nach Abschluss der ersten Bauarbeiten fiel ihm eine Engstelle am Gehsteig auf. "Ich dachte mir gleich, dass das nicht so bleiben kann", sagt er.

Anwohner Stich sollte recht behalten. Die Engstelle, erläutert Oberasbachs Stadtbaumeister Peter Kleinlein, sei entstanden, weil der Eigentümer die für einen breiteren Gehsteig benötigte Fläche nicht verkaufen wollte. Durch einen Wechsel des Grundeigners habe sich nun die Chance ergeben, doch noch die nötigen etwa 20 Quadratmeter zu erwerben. "Wir konnten uns das nicht entgehen lassen, einen Gehsteig zu schaffen, der breit genug ist", meint Kleinlein.

Für die Anlieger stellt sich nun die Frage der Kosten. Denn die Bahnhofstraße, obgleich sie schon jahrzehntelang existiert, wird abgerechnet wie eine Ersterschließung und gilt als Erschließungs- und nicht als Durchgangsstraße. Insbesondere letzter Punkt ist zwischen der Stadt und den Immobilieneigentümern so strittig ist, dass sie erwägen, dies von einem Gericht überprüfen zu lassen. Bislang war das nicht möglich, da noch keine Endabrechnungen für den Ausbau vorliegen.

Immerhin kann Stadtbaumeister Kleinlein die Anrainer insoweit beruhigen, dass die durch die neue Baustelle anfallenden Extra-Kosten nicht auch noch von den Bürgern getragen werden müssen. Sowohl das erneute Aufgraben, das Versetzen der Laterne sowie das zweite Setzen der Stützmauer soll nicht auf die Endabrechnung kommen.

Bislang hat der Ausbau rund eine Million Euro gekostet. Da es sich um eine volle Erschließung handelt, müssen die Anlieger 90 Prozent der Kosten tragen. Wäre in der Straße nur die Asphaltdecke saniert worden, hätte die Stadtkasse die Kosten übernommen.

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