Keine Freigabe für Spielbetrieb und Zuschauer

1.9.2020, 07:01 Uhr
Keine Freigabe für Spielbetrieb und Zuschauer

© Foto: Uwe Mühling

Sechste Infektionsschutzmaßnahmenverordnung nennt sich das Ganze und beinhaltet unter anderem, dass Wettkämpfe in Kontaktsportarten verboten sind und Zuschauer ausgeschlossen bleiben – zumindest bis 18. September. Das wiederum bedeutet, dass der vom BFV für den 19. September geplante Re-Start sehr fraglich ist und wohl erneut platzen dürfte. Mangels Freigabe vonseiten der Politik hatte man bereits den 5. September als erstes Datum für die Wiederaufnahme der unterbrochenen Corona-Saison 2019/2021 fallen lassen müssen.

Die BFV-Spitze hatte zuletzt zwar einigen Druck auf die verantwortlichen Politiker gemacht, musste nun aber ernüchtert feststellen, "dass der bayerische Ministerrat sich wiederholt nicht zum Thema Breitensport oder zu Rahmenbedingungen für die Wiederaufnahme des Wettkampf-Spielbetriebs geäußert hat und damit auch nicht auf die Forderungen des BFV eingegangen ist".

Auch andere Sportarten warten

Schwerpunkt der Ministerratssitzung am Dienstag war der bevorstehende Schulstart. Von Lockerungen – außer die Zulassung von Messen – war keine Rede. Vom Sport schon gar nicht. Dabei warten ja nicht nur Fußballer, sondern auch alle anderen Sportarten von Basketball, über Handball bis zum Tischtennis auf grünes Licht für den Wettkampfsport.

Während zum Beispiel die Fußball-Regionalliga Nordost schon drei Spieltage absolviert hat – im Schnitt vor über 700 Zuschauern – und drei weitere Regionalligen am kommenden Wochenende starten, muss sich die Regionalliga Bayern weiterhin in Geduld üben. Das ist aber nur ein Aspekt, der von BFV-Präsident Rainer Koch kritisierten "Ungleichbehandlung des Amateurfußballs" in Bayern. Er und seine Führungsriege zeigen auch Unverständnis dafür, dass bei Kulturveranstaltungen im Freien bis zu 400 Besucher erlaubt sind. Bei Testspielen der Amateurfußballer in Bayern hingegen sind Zuschauer komplett ausgeschlossen.

Der BFV-Vorstand hatte schon im Vorfeld für Dienstagabend eine außerordentlichen Sitzung anberaumt. Dabei sollte das weitere Vorgehen abgestimmt werden. Die Ergebnisse sollen am Mittwoch, 2. September, im Lauf des Tages den Vereinen und auch der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

In einem offenen Brief an seine über 4500 Mitgliedsvereine und die dort mehr als 1,6 Millionen organisierten Fußballer/innen hatte der BFV erklärt, dass er die Grundlagen für einen Re-Start im September gelegt habe – auch mit einem "detailliert ausgearbeiteten Hygiene-Musterkonzept" und mit begrenzter Zuschauerzahl.

Planungssicherheit gefordert

Das alles hat aber anscheinend nichts gebracht. Schatzmeister Jürgen Faltenbacher, der im Präsidium für den Spielbetrieb zuständig ist, erklärte: "Wir sind nicht unvorbereitet, haben auch für den jetzt leider eingetretenen Fall einen Weg, den gilt es jetzt aber zunächst noch auf ein breites Fundament zu stellen." Seine Forderung: "Unsere Vereine brauchen eine Planungssicherheit und wollen von der Politik nicht von Woche zu Woche vertröstet werden oder gar ganz links liegen gelassen werden."

Die Kicker – und mit ihnen viele andere Amateursportler und Funktionäre – hängen also weiterhin in der Luft, wie es Fußball-Kreisspielleiter Markus Hutflesz treffend zusammenfasst. Er hatte zusammen mit Bezirksspielleiter Thomas Jäger auf das "Go" für den Spielbetrieb gehofft und entsprechende Pläne ausgearbeitet. Jetzt heißt es weiterhin abwarten.

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