Alfred Ach plant Multiplexkino in Neumarkt

15.11.2010, 17:42 Uhr
Alfred Ach plant Multiplexkino in Neumarkt

Ach plant in Neumarkt, wo es bislang nur zwei Kleinkinos gibt, ein Multiplex mit fünf bis sechs Sälen und insgesamt 930 Plätzen. Jedem, der mit dem Zug in die Stadt fährt, soll das Wahrzeichen des Komplexes, ein gläserner Kegel (inspiriert von der Fürther Pyramide), entgegenleuchten.

Die Kinos sind an der Ecke Freystädter und Dreichlinger Straße geplant, sechs Gehminuten vom Bahnhof und zehn vom Stadtzentrum entfernt. Ausgerichtet ist der Unterhaltungstempel aber offenbar nicht zuletzt auf autofahrende Oberpfälzer: 140 bis 150 Parkplätze stellt Ach selbst zur Verfügung; über 300 befinden sich in unmittelbarer Nähe, zum Beispiel bei einem Supermarkt.

In Stadtverwaltung und Stadtrat wurden Achs Pläne nach dessen eigner Einschätzung positiv aufgenommen. Zwar habe er noch einen lokalen Konkurrenten: „Aber meine Chancen stehen besser“. Dies liege vor allem am überzeugenden baulichen Konzept des renommierten Münchner Architekten Walter Achatz. Der Kino-Spezialist hat nicht nur in Bad Tölz und Rosenheim geplant, sondern sogar in Moskau und Kasachstan.

Die Vorführ-Räume sollen selbstverständlich mit neuester Technik, also digital und mit 3D, ausgerüstet werden. Außerdem ist ein Multifunktions-Saal vorgesehen, in dem Kleinkunst und Konzerte, aber auch Firmen-Präsentationen stattfinden könnten. Ach träumt hier überdies von glanzvollen Kino-Premieren, so wie er sie einst in Fürth mit Stars wie Katja Riemann, Til Schweiger oder Joseph Vilsmaier veranstaltet hat.

Die Achs sind eine alte Kinofamilie, die schon in der dritten Generation Lichtspielhäuser betreibt. Alfred Achs Bruder Franz besitzt das Nürnberger Rio, dessen Sohn hat in Neumarkt das Bavaria-Kino. Alfred Ach wollte schon vor zehn Jahren in Neumarkt bauen, damals verhinderte aber ein Bürger-Entscheid das Einkaufszentrum am Unteren Tor, dessen Teil der Lichtspiel-Komplex sein sollte. Ähnlich lief es in Fürth, wo Alfred Ach als Teil des Projekts „Neue Mitte“ scheiterte.

In der Oberpfalz rechnet sich der Fürther Kinobetreiber diesmal bessere Chancen aus – er hofft auf 150000 bis 180000 Besucher im Jahr. Dass viele Multiplexe in Deutschland seit geraumer Zeit kontinuierlich Zuschauer verlieren, schreckt ihn nicht. Denn im Gegenzug nehme seine Zielgruppe – die über 30-Jährigen – zu. Auch das ganz junge Publikum nimmt Ach nicht von ungefähr ins Visier; Kinderfilme lassen derzeit die Kinokassen besonders laut klingeln.

Sollte das Projekt im Frühjahr bewilligt werden, rechnet Ach bereits nach rund acht Monaten Bauzeit mit der Eröffnung. „Dann kann man zum Ende kommenden Jahres schon schöne Weihnachtsfilme sehen“, blickt er optimistisch nach vorne. Und wenn das Konzept in Neumarkt aufgehe, könne er sich etwas Ähnliches durchaus auch in Fürth vorstellen. Muss sich Nürnbergs Kinomonopolist Wolfram Weber dann eventuell wärmer anziehen?

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