TV-Produktion

Als Franken bayerisch wurde: Dreharbeiten von "1806: Die Nürnberg-Saga" gestartet

27.7.2021, 10:43 Uhr
Nürnbergs Kaiserburg: Die Stadt steht im Mittelpunkt einer derzeit laufenden TV-Produktion.

© Michael Matejka Nürnbergs Kaiserburg: Die Stadt steht im Mittelpunkt einer derzeit laufenden TV-Produktion.

In drei Folgen à 45 Minuten, so der BR in einer Pressemitteilung, werde sich die aus Franken stammende Moderatorin Kadda Gehret auf eine historische Spurensuche begeben, die sie vom Hier und Heute mit Hilfe historischer Spielszenen immer wieder auch in die Vergangenheit führt. Gedreht werde das Dokudrama größtenteils an historischen Originalschauplätzen in Franken, am Montag ging es im Depot des Germanischen Nationalmuseums los. Das Drehbuch stammt von Oliver Halmburger und Christian Lappe.

Raute oder Rechen?

Der BR verspricht eine Zeitreise in eine Nürnberger Vergangenheit, die über 200 Jahre zurückliegt, aber bis heute nachwirke; viele Nürnbergerinnen und Nürnberger würden sich wegen der Geschehnisse von damals noch immer schwer tun mit den bayerischen Rauten und dafür lieber die rot-weiße Fahne Frankens auf der Nürnberger Burg wehen sehen.

Die Geschichte soll zurückführen in die letzten Jahre der freien Reichstadt. Damals hätten die Bürger Nürnbergs ebenso verzweifelt wie vergeblich versucht, so die Pressemitteilung, durch Reformen nach innen und Diplomatie nach außen den Niedergang und das Ende ihrer Heimat als eigenständiges Gemeinwesen abzuwenden. Napoleon habe anders entschieden, dann seien die Bayern auf den Plan getreten und hätten binnen kürzester Zeit fast alles geändert, ohne die Nürnberger zu fragen oder auch nur zu erklären, warum sie all das taten. Darunter sei auch Sinnvolles gewesen, in der kollektiven Erinnerung der Nürnberger sei das allerdings kaum haften geblieben.

Persönliche Erlebnisse

In der Pressemitteilung heißt es weiter: "Doch ist die Geschichte damit noch nicht zu Ende. Durch den Niedergang taten sich neue Chancen auf, die die Nürnberger nach Kräften zu nutzen wussten." In dem Dreiteiler sollen persönliche Erlebnisse von Patriziern, Großkaufleuten, Unternehmern, aber auch einfachen Handwerkern und Arbeitern mit ihren Familien erzählt werden - Erlebnisse, die auch das Schicksal der Stadt veränderten.

Darüber hinaus spreche Moderatorin Gehret für die TV-Produktion auch mit Nürnbergerinnen und Nürnbergern im Heute, die erzählen könnten, wie die Menschen vor 200 Jahren empfunden haben und warum sich deren Erlebnisse bis heute in das kollektive Gedächtnis einer ganzen Stadt einbrannten.

Die Dreharbeiten sollen Anfang Oktober 2021 abgeschlossen sein. Die Erstausstrahlung von "1806: Die Nürnberg-Saga" ist im diesjährigen Weihnachtsprogramm geplant.

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