Antisemitismus-Beauftragter kritisiert Kollegah-Konzert in München

14.11.2019, 16:54 Uhr
Der bayerische Antisemitismus-Beuaftragte Ludwig Spaenle kritisiert einen Auftritt Kolleghas in München.

© Matthias Balk, dpa Der bayerische Antisemitismus-Beuaftragte Ludwig Spaenle kritisiert einen Auftritt Kolleghas in München.

Zuvor hatte die Bild-Zeitung über seine Kritik an dem für den 14. Dezember geplanten Kollegah-Auftritt berichtet. "Ich kann ja nichts verbieten, aber ich kann jeden Veranstalter nur auffordern, das mit der nötigen Sensibilität zu sehen", sagte Spaenle am Donnerstag in München. Aus Sicht Spaenles hat Kollegah sich nie ausreichend von Antisemitismus-Vorwürfen gegen ihn distanziert.

Gerade in einer Zeit, in der die Zahl antisemitischer Straftaten zunehme, und nach dem Anschlag auf eine Synagoge in Halle sei es gefährlich, wenn ein Musiker wie Kollegah, der Millionen junge Menschen erreiche, mit antisemitischen Aussagen provoziere, sagte Spaenle. Kollegahs Management war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.


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Erst kürzlich hatte die Stadt Rastatt ein für den 9. November - den Jahrestag der Pogrome gegen die Juden in Deutschland im Jahr 1938 - geplantes Konzert des Rappers abgesagt. Kollegah gilt spätestens als Skandalrapper, seit er mit Farid Bang in dem Song "0815" die Zeile "Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen" aufnahm und trotz heftiger Kritik für das inzwischen indizierte Album "Jung, brutal, gutaussehend III" einen "Echo" bekam. Es gab einen Eklat, der schließlich das Aus für den Musikpreis bedeutete. Der Musiker selbst hat Vorwürfe des Antisemitismus stets zurückgewiesen.

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