Bamberg: Theaterstück über die ermordete Tramperin Sophia

19.10.2019, 12:03 Uhr
Überall in Deutschland plakatierten Verwandte und Freunde von Sophia L. Suchanzeigen. Ihr Fall wird nun in einem Theaterstück aufgegriffen.

© Andreas Sichelstiel Überall in Deutschland plakatierten Verwandte und Freunde von Sophia L. Suchanzeigen. Ihr Fall wird nun in einem Theaterstück aufgegriffen.

"Das ist eine Form der Verarbeitung für uns als Familie und für Freunde", sagte Andreas Lösche. Der Bruder der ermordeten Studentin holte das Ensemble aus Zürich nach Bamberg. Die fünf Schauspielerinnen auf der Bühne wird vor allem eine Frage quälen: "Müssen Frauen geschützt werden vor männlichen Migranten oder müssen Migranten geschützt werden vor der Instrumentalisierung solcher Straftaten durch die Rechten?", heißt es in der Ankündigung des Theaters.


Es war Mord: Urteil im Fall Sophia gesprochen


Ein Fernfahrer aus Marokko hatte Sophia L. vor gut einem Jahr erschlagen. Rechtspopulisten versuchten, den Tod der 28-Jährigen zu instrumentalisieren. Unter anderem hatten Teilnehmer einer AfD-Demo in Chemnitz im vergangenen Jahr das Foto der Studentin im Großformat durch die Innenstadt getragen. Die Familie Lösche betonte vor diesem Hintergrund immer wieder, dass es in dem Fall nicht um Gewalt von Flüchtlingen gehe, sondern um Gewalt gegen Frauen.

Das Theaterstück "Töchter Europas" finde keine einfachen Antworten, wie es sich Rechtspopulisten wünschen würden, erzählte Andreas Lösche. "Wir fragen uns auch: Warum? Aber auf manche Fragen gibt es keine Antwort."

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