Bardentreffen: Goodbye Loona spielt am Lorenzer Platz

7.7.2019, 19:00 Uhr
Bardentreffen: Goodbye Loona spielt am Lorenzer Platz

© Anna Kühnl

Zusammengefunden hat das  Trio nämlich erst vor neun Monaten – und spielt trotzdem ein Konzert nach dem anderen, ist der Gewinner des Sparda-Band-Votings fürs Bardentreffen, plant noch in diesem Jahr eine Tour durch Großbritannien undsoweiterundsofort.

Aber von vorne: Vergangenen September spielte Philipp Kroll ein Solo-Konzert, bei dem zufällig auch Philipp Stenger und Marina Porfirio im Publikum waren. Beide kamen nach dem Auftritt unabhängig voneinander auf ihn zu, um zu fragen, wie das vielleicht so wäre mit einer Bandgründung. Und dann ging’s holterdiepolter: Die drei verstanden sich auf Anhieb, trafen sich zu exzessiven Proben (mindestens zwei Mal die Woche für zehn(!) Stunden) und hatten schnell ein ansehnliches Repertoire an Songs drauf — denn jeder brachte eigenes Material mit, das man dann gemeinsam arrangierte.

"Die Energie in der Band stimmt einfach", sagt Philipp Stenger. Das spürt man auch, wenn man das junge Trio – die Mitglieder sind zwischen 21 und 30 Jahre alt – trifft. Da wird viel gelacht, da werden sich verbal die Bälle zugeworfen: So sieht das wohl aus, wenn man im Flow ist. Oder, wenn man ein ordentliches Affirmationsbuch hat: Da schreiben die Musiker ihre Ziele und Wünsche rein. Und bisher hat die erfolgreiche Umsetzung ganz augenscheinlich für ausnehmend gute Laune gesorgt.

Keine Schubladen

Irgendwo zwischen Indie und Folk spielen sich die Songs von Goodbye Loona grob gesagt ab. Die Band selbst verstummt bei der Bitte, die eigene Musik doch mal zu beschreiben. "Man steckt dann ja auch gleich in einer Schublade", sagt Philipp Kroll, der wie Marina Porfirio an der Nürnberger Berufsfachschule Musication studiert hat. Coldplay und Bon Iver sind jedenfalls die Bands, die alle drei mögen.

Die eigenen Songs sind zart und vielschichtig, getragen von den drei Stimmen – denn ja, hier singen alle. Philipp Kroll spielt außerdem Gitarre und Klavier, Marina Porfirio Schlagzeug und Bass, Philipp Stenger Gitarre. Was herauskommt, ist keine Hintergrundbeschallung, sondern Musik, die einem sehr nahe kommt, bei der man gerne ganz genau hinhört und in die man wunderbar eintauchen kann.

EP geplant

Aber das allein reicht ja nicht. Insofern gibt das Trio jetzt ordentlich Gas. Der erste Streich waren Video-Sessions, professionell umgesetzt von dem Kölner Marvin Deufrains. Die kamen ziemlich gut an und sorgten auch dafür, dass Mittelfrankens Popularmusikbeauftragter Andreas Jäger auf Goodbye Loona aufmerksam wurde und die Band für das Sparda-Band-Voting vorschlug. Das sie bekanntlich prompt gewann.

Nächstes Ziel: Eine erste EP veröffentlichen. Dazu läuft ein Crowdfunding bei Startnext. 3500 Euro wären schön, ein wenig mehr noch schöner, denn am liebsten würden die Musiker ihr Mini-Album in einem Studio in Irland aufnehmen. Nach der Veröffentlichung im Oktober packt das Trio dann die Koffer und geht im November auf Tour durch Großbritannien, im Dezember sind Deutschland und Österreich dran.

Mit der Band den Lebensunterhalt verdienen zu können, wäre der ganz große Traum für Philipp Kroll und Marina Porfirio, die an Musikschulen unterrichten, sowie für Philipp Stenger, der kurz vor Abschluss seines Elektrotechnik-Studiums steht. 

Und was bedeutet nun der Name der Band? Zunächst war das Wort Loona da, "weil das einfach gut klingt", aber es sollte dringend noch ein Begriff davor gestellt werden. Als das partout nicht hinhaute, wollte Philipp Kroll die ganze Sache eigentlich mit einem beherzten "Goodbye Loona" in die fiktive Mülltonne treten. Der Rest ist Geschichte . . .

"Goodbye Loona" am 27. Juli um 15.20 Uhr auf der MUZ–Bühne am Lorenzer Platz. Crowdfunding unter www.startnext.com/goodbyeloona-ep

Verwandte Themen


Keine Kommentare