Computerspiel statt Jazz: Wenn Django auf Nintendo trifft

28.4.2020, 15:26 Uhr
Computerspiel statt Jazz: Wenn Django auf Nintendo trifft

© Sven Rödig / Bilderbube

„Hungry Cat“ heißt das Lied, das man auf der Homepage der Band kostenlos spielen kann – nicht abspielen, sondern selbst zocken, als kleines Jump’n’Run-Spiel in allerschönster 80’s-Retro-Optik. Auf der Jagd nach einer zu Recht rotzfrechen Maus muss man die titelgebende Katze durch ein labyrinthartiges Haus steuern, vorbei an tödlich-spitzen Nagelteppichen – denn offenbar gehört diese Hütte einem Fakir. Dazu läuft der Song in 8bit. Programmiert hat das kleine Browser-Game Flinkfingro-Pianist Philip Kranz.


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Flinkfingro bezeichnen ihren Stil selbst als „Urban Jazz“ – gespielt von vier Musikern, „die eigentlich überhaupt keine Ahnung von Jazz haben, es aber einfach trotzdem machen!“ Seit 2016 würzt das Quartett aus Obermichelbach (Landkreis Fürth) seinen Sound mit viel Humor, etwa wenn die Musiker neben komplex-absurden Eigenkompositionen und ausgewählten Stücken ihres Helden Django Reinhardt immer wieder Titelmelodien aus beliebten Computerspielen wie „Tetris“ und „Super Mario“ anstimmen, auseinandernehmen und neu interpretieren.

„In der Jazz-Szene nehmen sich viele Musiker furchtbar ernst“, sagt Gitarrist und Bandgründer Joschi Joachimsthaler. „Wir hingegen lieben es, den Kontrast zwischen Virtuosität und Klamauk auszuloten.“ Da passt das kleine „Hungry Cat“-Game prima ins Flinkfingro-Portfolio. Wer den Song im originalen Jazz-Arrangement hören möchte, wird ebenfalls auf der Homepage der Band fündig – und erlebt die Nummer in einer sommerlichen Live-Session im Garten der Band-WG in Obermichelbach.

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