"Der Spion von nebenan" mit Ex-Wrestling-Star Dave Bautista

11.3.2020, 19:00 Uhr

© Tobis

 Schön ist er nicht, aber muskulös und als CIA-Agent ungeheuer brachial. JJ (dargestellt von Ex-Wrestler Dave Bautista) hat bei seinem letzten Einsatz zur Verhinderung der Atombombe in Verbrecherhand ein Trümmerfeld hinterlassen und bei seinem Chef die Überzeugung, dass es JJ an "emotionaler Intelligenz" fehle. Also wird der Muskelberg mit einer schussligen Analystin (Kirsten Schaal) zur verdeckten Überwachung der Witwe eines der Gangster verdonnert. Im Handumdrehen enttarnt sie deren neunjährige Tochter Sophie (zweifellos der Star des Films: Chloe Coleman), die JJ damit zum kooperativen Nettsein erpresst. Ein Kind, ein Hulk, Krawall und ein kleiner Hund, was braucht ein Script mehr.

Der auf Jux spezialisierte Regis-seur Peter Segal klappert zwar jedes Klischee ab, das bei einem solchen Plot zu erwarten ist, aber er macht es auf eine recht bescheidene Art, so wie sein Muskelberg. Der nämlich hat sich wie anno dazumal Mr. Schwarzenegger in seiner ganzen anabolen Monstrosität in eine Großer-Bruder-Rolle einzuarbeiten, in der er an der Strippe eines kleinen Mädchens langsam anfängt, menschlich zu werden. Auch das ist nicht immer ganz ernst gemeint, ironisch verwendbare Genre-Zitate gibt es dazu jede Menge. Wenn sich die Geschichte dann der finalen Krawallseite zuneigt, ist der Muskelmann längst zum Familienvater gereift, und so gefällt er auch seiner Analystin besser, die sich nun aus JJ’s Waffenkiste bedienen darf. Damit ist allerdings die Geduld, sich auch mit abgenudelten Gags bespaßen zu lassen, am Ende. (101 Min.)

Verwandte Themen