Kommentar zum hohen Schutzaufwand in Bayreuth
Die Festspiele machen Mut, dürfen sich aber nicht zu sehr abschotten
26.7.2021, 16:49 UhrSchon nach der Eröffnung der Bayreuther Festspiele am Sonntag lässt sich bilanzieren: Es hat sich gelohnt, trotz Corona und halbierter Zuschauerzahl die Veranstaltung in diesem Jahr zu wagen.
Gerade im Kulturbereich, der unter der Pandemie besonders gelitten hat, müssen Zeichen gesetzt werden, dass es weitergeht. Nur so kann die Kultur einigermaßen optimistisch in die Zukunft blicken.
Andererseits muss man kritisch anmerken, dass die Kombination aus Anti-Corona- und Anti-Terror-Maßnahmen, um den auch in diesem Jahr am Eröffnungstag stattfindenden Promi- und Politikerauftrieb in Bayreuth zu sichern, allen Anwesenden ein gerütteltes Maß an Gleichmut und Duldsamkeit abforderte.
Rund um das Festspielgelände konnte man teilweise keinen Schritt mehr gehen, ohne seine Tasche durchsuchen lassen zu müssen oder irgendeinem Pfeil auf dem Boden oder einer sonstigen Anweisung folgen zu müssen.
Symbolisch kann sich so der Eindruck einer totalen Abschottung der Hochkultur und ihrer Besucher einstellen. Das aber konterkariert die dringende Notwendigkeit, auch solche Ereignisse niederschwellig und für viele zugänglich zu sein. Gelingt das auf Dauer nicht, dürften massive Akzeptanzprobleme die Folge sein.
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