Garten-Konzerte im Hirsch
Endlich wieder live: Der Hirsch öffnet seinen Garten für Konzerte
5.6.2021, 05:55 UhrDer Flyer, den man von den Macherinnen und Machern des Concertbüro Franken beim Pressetermin in die Hand gedrückt bekommt, ist beidseitig voll bedruckt mit satten 39 Veranstaltungsterminen bis Mitte September, hauptsächlich Konzerte und eine Handvoll Partys. Darunter neben "Reckless Roses" Highlights wie die altgediente Brandenburger Rockband Keimzeit (13.6.), die bayerischen Party-Folkrocker Django 3000 (24.6.), der junge Rockpoet Ansa Sauermann (9.8.), der Bluesbarde Jesper Munk (19.8.), die oberbayerische Dialekt-Popband Pam Pam Ida (25.8.) oder die Nürnberger Psychedelic-Rock-Helden Shiny Gnomes (11.9.).(
Covid-Test nötig
Das gesamte Programm kann man unter www.hirsch.cc besichtigen, Karten gibt es dort ebenfalls – und zwar exklusiv. Die können freilich auch an der Abendkasse erworben werden, nötig ist ein tagesaktueller Covid-Test, direkt neben dem Hirsch gibt es ein Testcenter, in dem man sich kostenlos testen lassen kann.
Bereits im vergangenen Jahr hat der Hirsch 36 Biergarten-Konzerte auf die Beine gestellt, die laut den Veranstaltern von etwa 4000 Menschen besucht wurden. Seit Oktober war es dann freilich still im Hirsch und die Freude darüber, dass es jetzt endlich weitergeht, ist Guido Glöckler, Peter Harasim, Axel Ballreich und Jutta Münch vom Concertbüro Franken deutlich anzumerken.
"Uns ist erst jetzt aufgefallen, wie schön unser Garten ist", scherzt Guido Glöckler, und tatsächlich fühlt es sich ein wenig an wie der erste Tag eines neuen Lebens, hier auf den auf Bierbänken in der Frühsommer-Sonne, auch wenn sich äußerlich wenig verändert hat am lieblich-alternativen Charme der Musik-Oase im Industriegebiet.
Neue Lüftungsanlage
Allein die sich im Bau befindlichen Lüftungsanlage am Dach des Konzertsaals fällt ins Auge, finanziert mit Hilfe des staatlichen Programms "Neustart Kultur". Die wird auch in Pandemie-freien Zeiten selbst bei ausverkauften Konzerten für frische Luft sorgen: Ganz sicher ein "wichtiger Bestandteil der Zukunft", wie es Peter Harasim formuliert.
So richtig golden ist die Zukunft freilich noch lange nicht. "Das Programm im Herbst ist noch relativ dünn", sagt Harasim, "da die internationalen Acts bis auf weiteres wegfallen." Erst ab 2022 rechnet man mit wenigen großen Konzerten. "Wir versuchen aktiv im Rahmen der Möglichkeiten zu arbeiten", ergänzt Guido Glöckler. "Wir konzentrieren uns eben hauptsächlich auf mitteleuropäische Künstler."
"Nicht im Stich gelassen"
Von der Bitterkeit, welche der staatliche Umgang mit der Pandemie vor allem bei vielen Soloselbständigen hinterlassen hat, ist im Hirsch wenig zu spüren. "Das erste halbe Jahr sind wir tatsächlich vergessen worden", konstatiert Glöckler. "Doch dann hat man unsere Relevanz entdeckt, schließlich liegt unsere Branche bundesweit an 6. Stelle, was die Wirtschaftsleistung betrifft. Und das wurde jetzt erkannt. Der Staat hat uns definitiv nicht im Stich gelassen."
Da das Concertbüro Franken bis dahin niemals subventioniert worden war, wusste das Team zunächst auch gar nicht, wie man Förderungen eigentlich anzapft. "Unsere Branche ist ein Klein-Klein aus unzähligen Kleinunternehmern, die minimal organisiert sind. Die Selbstorganisation hat durch die Pandemie ungemein Auftrieb erhalten." Dass da auch ein wenig Stolz mitschwingt, ist definitiv nicht zu überhören: Diesen Sommer röhrt der Hirsch sehr selbstbewusst.
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