Feiern wie früher: Der "KingsTone Club" in Nürnberg

12.4.2019, 14:01 Uhr
Feiern wie früher: Der

© Katharina Flassak/PR

Am Anfang stand die lose Idee, ein Vakuum in der Nürnberger Partyszene zu füllen und jenen speziellen Rocksteady-Sound der späten 1960er Jahre zu feiern, der aus dem Ska erwachsen, jedoch (und dieser Zusatz ist wichtig) noch nicht im Reggae aufgegangen ist.

Ein ganz spezieller Moment in der Musikgeschichte also, der in diesem Fall auf das Jahr 1970 terminiert wird. Jamaika heißt das Stichwort, doch was gerne vergessen wird in der gängigen Musikgeschichtsschreibung: Neben den berühmten Soundsystemen (mobile Disko-Anlagen, gerne auch auf den Ladeflächen von Lastwagen) gab es damals im Nachtleben von Kingston seinerzeit auch jede Menge Livemusik. Und an die will der "KingsTone Club" erinnern und anknüpfen.

Band- und DJ-Format

"Wir wollten aber kein Konzert spielen, wo hinterher dann noch wer auflegt", sagt Simon Weber, Schlagzeuger der KTC-Band. "Unser Ziel ist es tatsächlich, Soundsystem und Liveband auf eine gleichberechtigte Ebene zu hieven." Und das hat in der noch jungen Partyreihe bislang bestens funktioniert: Beim "KingsTone Club" hat man schon mutige Übergänge zwischen Live- und Konservenmucke erlebt, indem Riddims (jene identischen, für den Rocksteady charakteristischen Rhythmen, über die dann unterschiedliche Künstler singen) munter zwischen Bühne und DJ-Pult hin- und hergeschickt wurden. Aber auch Gastmusiker sorgen regelmäßig für Abwechslung im nostalgisch neu entdeckten und zelebrierten Sound.

Hinter der Liveband des Abends stecken Musiker aus der mittelfränkischen Szene, die unter anderem bei Bands wie Yohto, Yambalaya und Point & die Spielverderber spielen und die hier bekannte und weniger bekannte Songs aus der goldenen Rocksteady-Ära interpretieren.

Neben der KTC-Band, die derzeit aus Christof Gillich (Gitarre, Gesang), Bertram Bergner (Bass), Tom Herles (Keyboards) und Simon Weber (Schlagzeug) besteht, werden am kommenden Samstag Katja Heinrich und Silvya Schwind (Saxofon), Thomas Schönweis (Trompete) und Peter König (Posaune) auf der Desi-Bühne stehen.

Als Sänger sind Barbara Hofbauer, Eva Lambrinov, Gilles Yapi, Johannes Knoch und Ussama Soleman aka Ucee dabei. Dazu legen DJ Jones und Mis Lisa stilecht mit kleinen knisternden Vinylscheiben auf. Komplett wird der Abend mit dem Roots Reggae-Quartett Four Seasons Of Roots, das das ohnehin schon weite Soundspektrum mit Geige, Querflöte und Melodica nochmals charmant erweitert.

Info"KingsTone Club" am kommenden Samstag, 13. April, ab 21 Uhr in der Desi, Brückenstraße 23. Informationen unter www.desi-nbg.de

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