Fürth wird zur Riesenbühne

27.5.2018, 11:30 Uhr
Fürth wird zur Riesenbühne

© Foto: Arno Declair

Angefangen hatte das Festival 1983 in Nürnberg als reines Schauspiel-Treffen. Mittlerweile gehören Tanz und Musiktheater auch ganz selbstverständlich zur gedrängten Werkschau. So kommt das Landestheater Coburg mit einer getanzten Version von Georges Orwells düsterem Zukunftsroman "1984" in das Stadttheater (20. Juni). Das Coburger Tageblatt urteilte nach der Premiere: "Takashi Yamamoto, vom Ensembletänzer sichtlich zum eigenständigen Choreographen reifend, zeigt die inneren Geschehnisse mit bereits erstaunlich scharf umrissener, eigener Bewegungssprache. Zu überwiegend beklemmender und rhythmisch antreibender Elektromusik fand er erschreckende Bilder für den Zwang des Gleichförmigen."

Und noch eine Roman-Vorlage: Das Münchner Volkstheater zeigt bei den Theatertagen seine Dramatisierung von Franz Kafkas "Das Schloss" in einer Inszenierung von Nicolas Charaux (8. Juni, Stadttheater). "So wird der Abend zu einer großartigen Ensembleleistung", befand die Süddeutsche Zeitung, während nachtkritik.de meinte: "Mit einem unvollendeten Satz lässt er seine Inszenierung ausklingen, die die Zuschauer mit großen Applaus feierten."

Mit ganz großem Gefolge samt den Symphonikern kommt das Theater Hof nach Fürth. Es zeigt Sergej Prokofjews Ballett "Romeo und Julia" in der Choreographie von Barbara Buser (22. Juni, Stadttheater). Die Frankenpost aus Hof war angetan von der Premiere im Januar: "Denn pure Emotion ist es, was Ballettchefin Barbara Buser als Choreographin da zusammen mit ihrer Compagnie, Ausstatterin Annette Mahlendorf und den Hofer Symphonikern unter der Leitung von Daniel Spaw auf die Bühne gebracht hat. Pur im Sinn von klar, direkt und unverstellt; aber auch pur im Sinn von rein. Aufrichtig. Ungekünstelt. Aus dem Leben gegriffen."

Die Bamberger Intendantin Sybille Broll-Pape hat Tony Kushners "Engel in Amerika" selbst eingerichtet. Der Fränkische Tag zeigte sich über das Stück, das am 9. Juni im Stadttheater zu sehen ist, begeistert: "Ein opulenter Theaterabend (. . .). Das Bamberger Ensemble meisterte die Herausforderungen elegant. Allen voran Stephan Ullrich. Aber auch die junge Anna Döing spielte makellos, so wie den beiden Ensemble-Neulingen Marcel Zuschlag und Paul Maximilian Pira ihr Bamberg-Debüt bestens gelang. Patrick Joseph hat das Zeug zum Publikumsliebling."

Neben dem Stadttheater und dem Kulturforum gibt es 16 weitere Spielstätten in der ganzen Fürther Innenstadt. Mit dem "Gewächshaus" steht ein eigenes Festivalzelt vor dem Stadttheater, in dem ein Großteil des umfangreichen Rahmenprogramms mit Partys, Talkrunden und Konzerten stattfinden soll.

ZKarten unter Tel. 09 11/2 16 27 77; weitere Informationen unter www.bayerische-theatertage.de

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