Gewollter Spagat

Die kunst galerie fürth zeigt vom 20. August bis 17. Oktober 2021 die Einzelausstellung open-ended der Malerin Christina Chirulescu. Die in Sibiu in Rumänien geborene Künstlerin studierte Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg in der Klasse von Professor Peter Angermann.

Die Malerei der Nürnberger Künstlerin Christina Chirulescu ist ein permanentes Ausloten malerischer Mittel. In vielerlei Hinsicht ist ihr das Prinzip des Mäanderns eigen. Sie changiert zwischen figürlicher und abstrakter Form und ist stets das Ergebnis eines gleichermaßen reflektierten wie experimentellen Vorgangs. Immer wieder erweitert die Künstlerin hierbei die traditionellen Kategorien von Malerei und Tafelbild, in dem sie unterschiedliche Techniken nutzt wie beispielsweise Collagetechniken, druckgrafische Prozesse wie etwa Risografie, herkömmliche Kopierverfahren oder Fotografien.

© Christina Chirulescu

Auf die Frage, ob sie ihre Arbeit aufgrund der oft monochromen Farben und der wenigen abstrakten Elemente als minimalistisch bezeichnen würde, antwortete Chirulescu im Interview mit der Kuratorin Anna-Lena Werner: „Nein, man könnte meinen, meine Arbeit sei mit Minimalismus verbunden, aber mir geht es nicht nur um die Reduktion auf das Wesentliche. Mein Ansatz ist nicht streng konzeptionell. Es gibt geometrische Elemente, aber auch figurative Aspekte. Mich interessiert dieser Spagat zwischen abstrakt und narrativ – die Möglichkeit, zwischen formaler und kontextueller Bedeutung zu oszillieren.“ (artfridge, 09/2013).

Diese prozesshafte Herangehensweise verfolgt die Künstlerin auch im Ausstellungskontext, bei dem sie immer wieder mit klassischen Formen der Hängung spielt. In der kunst galerie fürth wird entsprechend die zentrale, fünf Meter hohe Wand des Ausstellungsraums zum Terrain für Christina Chirulescus ergebnisoffene Arbeitsweise.

Im Zuge der neuen, im Lockdown entstandenen Reihe Display wurde die Fensterfront der Städtischen Galerie aktiviert, die künftig als eigener, von außen einsehbarer Bereich für künstlerische Präsentationen dient. Den Sommer über bespielt die Fürther Künstlerin Sascha Banck die Fenster mit einer Folienarbeit, die je nach Tageszeit und Lichtverhältnissen eine unterschiedliche Wirkung im öffentlichen Raum entfaltet.

http://kunst-galerie-fürth.de