Konzerthaus: Das Beste aus dem Elend machen

Nürnberg - So stellt sich die Situation für das künftige Konzerthaus Nürnberg dar: ein falsches Hallenkonzept, ein wohlfeiler Architektenentwurf, der eine Art Mini-Meistersingerhalle suggeriert, am falschen, weil völlig unbelebten Ort. Ein Kommentar von Jens Voskamp.

Dabei macht man sich in Nürnberg verbal einiges darüber vor, wie bedeutsam dieser Entwurf ausgefallen ist. Joachim Thiel verstieg sich für die CSU-Fraktion sogar zu dem Vergleich, dass sich der geplante Neubau in eine Reihe mit Berlin, Zürich und Luzern setzen lasse. Freude ist sicher eine der schönsten Emotionen, aber sie sollte wenigstens mit Sachkenntnis unterfüttert sein und nicht völlig blind machen.

Thiel war es auch, der einen zweiten, unwidersprochenen Euphemismus in die Debatte einführte. Er sprach "von kleineren verkehrlichen Problemen", die noch zu lösen seien, und meinte damit die völlig ungenügende Verkehrsinfrastruktur an einer vielbefahrenen Kreuzung und die voraussehbar fehlenden Parkplätze (ein Parkhaus oder eine Tiefgarage können in dem sensiblen Luitpoldhain- Gelände bekanntlich nicht gebaut werden). Jetzt gibt es nur noch eine Hoffnung: Möge wenigstens die künftige Akustik all diese Mankos in den Schatten stellen. Schön wär‘s...