Museum für Kommunikation bekommt neue Chefin

6.4.2020, 17:43 Uhr
Museum für Kommunikation bekommt neue Chefin

© Uwe Dettman

Annabelle Hornung übernimmt den Posten von Marion Grether, die bekanntlich als Leiterin zum neuen Zukunftsmuseum, also der Dependance des Deutschen Museums, in Nürnberg wechselt. Für ihre Nachfolgerin heißt das, mit Kind und Kegel wegzuziehen aus Frankfurt am Main, wo sie bisher das Veranstaltungs- und Ausstellungsmanagement an der Goethe-Universität leitet.

"Es wird schon noch ein paar Tränen geben, aber ich hätte nicht gedacht, dass mir der Abschied dann doch so leicht fällt. Ich freue mich einfach unglaublich auf Nürnberg", sagt sie. Der Promi-Faktor, das dürfte feststehen, wird an ihrer Wirkungsstätte in Franken kleiner sein: Kanzlerin Merkel, der französische Staatschef Macron oder Bundespräsident Steinmeier gehörten zur Riege der hochrangigen Politiker, deren Visiten an der Goethe-Universität Hornung mit organisiert hat. Im Hintergrund versteht sich.

"Ich war so etwas wie die Protokoll-Chefin", sagt sie und erinnert sich an diese aufregenden Staatsbesuche unter höchsten Sicherheitsbedingungen. Gleichzeitig sei es um so kleine, aber nicht unerhebliche Fragen gegangen, wie die, ob die Fahne auch richtig hängt und der Zeitplan eingehalten wird.

 

Gemeinsame Leidenschaft

 

Die Hochschule kennt Hornung aus dem Effeff. Schließlich ist es "ihre" Uni. Sie hat dort Germanistik und Kunstgeschichte studiert. Von 2009 bis 2012 war sie im Museum für Kommunikation in Frankfurt tätig. Es gehört wie das Nürnberger Haus und das in Berlin zur Museumsstiftung Post und Kommunikation. Dort begann auch ihre "Lovestory": "Mein künftiger Mann war im Frankfurter Museum wissenschaftlicher Volontär, ich Ausstellungsmanagerin." Zwei also, die die Leidenschaft für Kultur, besonders für Museen teilen und auch viel von ihrer Freizeit dort gemeinsam verbringen.

In den vergangenen Jahren, seit Annabelle Hornung an der Frankfurter Uni und ihr Mann am Salzlandmuseum nahe Magdeburg arbeitet, sind die beiden gependelt. Aber das soll sich bald ändern: "Ich habe schon eine Wohnung in der Nürnberger Südstadt gefunden, und sobald wir einen Kita-Platz für unsere zweijährige Tochter haben, kommt die Familie hierher. Mein Mann nimmt Elternzeit, um mich zu unterstützen", sagt Hornung.

Das Nürnberger Museum für Kommunikation kennt sie seit ihrer Volontärs-Zeit bei der Stiftung. Als Werkverträglerin war sie schon an der Ausstellung "Liebe.komm Botschaften des Herzens" beteiligt, die 2007 in Nürnberg gezeigt wurde.

"In einem Museum für Kommunikation kann man so viele Themen spielen und sich an gesellschaftlich relevanten Diskussionen beteiligen", schwärmt Hornung. Gerade in Corona-Quarantäne-Zeiten sei die sich verändernde Kommunikation ein großes Thema, das alle angeht. "Die Krise ist eine Chance, dass der digitale Wandel ernster genommen wird."

Im Mai wird Annabelle Hornung umziehen, dann will sie sich Nürnberg erschließen. "Ich freue mich auf eine gewisse Gemütlichkeit in der Stadt, auf ein starkes Museum und gutes Essen." Und was wird sie an Frankfurt vor allem vermissen? "Meine Freunde, den Apfelwein und
meinen Lieblingsort am Museumsufer."

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