Museum Industriekultur beleuchtet Architektur der 50er
17.3.2017, 05:55 UhrNatürlich ist das Plärrerhochhaus dabei, die Nürnberger Kunstakademie und die Ostermayer Passage. Baierwaldes, dessen Leidenschaft die Fotografie seit Jahrzehnten ist, hat aber auch die kleinen, weniger bekannten 50er-Jahre-Perlen am Wegesrand entdeckt: Tankstellen, Kioske, Pavillons etwa.
Und er schaute genau hin, fotografierte auch Details wie die hübschen 50er-Jahre-Türklinken, die Kunst am Bau an den Fassaden oder Treppenhäuser, die wie Schneckengehäuse wirken. Ein bisschen sieht sich Baierwaldes, der mit seiner Kamera ausgedehnte "Pirschfahrte" per Fahrrad oder Auto quer durch die Stadt unternahm, als Bewahrer einer vom verschwinden bedrohten Architektur: "Drei der 25 Tankstellen, die ich für das Projekt fotografiert habe, sind bereits abgerissen", sagt er.
Ein Teil seiner insgesamt rund 85 Aufnahmen sind nun in einer sehr sehenswerten Schau im Museum Industriekultur zu sehen. "Das ist die bislang umfassendste Bestandsaufnahme der 50er-Jahre-Architektur in Nürnberg", sagt Museumsleiter Matthias Murko über die Ausstellung. Sie soll für die Besucher in zweierlei Hinsicht Anregung sein: Zum einen dafür, mit offeneren Augen durch die Stadt zu gehen. Zum anderen erhofft sich der Fotograf Hinweise auf weitere steinerne Zeugen der Nürnberger Nachkriegsjahre, die er in seine Fotogalerie der 50er aufnehmen kann. Denn zu Ende ist das Projekt für ihn noch lange nicht.
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