Nürnberg à la française: Willkommen im Land der Würste

19.6.2017, 17:25 Uhr
Nürnberg à la française: Willkommen im Land der Würste

© F.: Matejka

Bonjour!

Wenn Sie "macarons", "fromage" oder "vin" hören, ist wahrscheinlich Frankreich das Erste, was Ihnen einfällt . . . Touché! Ich bin Französin und absolviere gerade ein Praktikum bei den Nürnberger Nachrichten. Nun habe ich also die Gelegenheit, die Stadt Nürnberg zu entdecken, die ich bisher noch nie besucht habe, und auch die deutsche Kultur besser kennenzulernen. Heutzutage ist man gerne der Auffassung, dass die Unterschiede zwischen der deutschen und der französischen Kultur mit der Globalisierung zunehmend schwinden. Ich habe allerdings festgestellt, dass manche Differenzen bleiben.

Der erste große Unterschied, der mir sofort ins Auge gesprungen ist, ist die hiesige Küche. Als ich hier angekommen bin, habe ich schnell gemerkt, dass die deutsche Liebe für die Würste nicht nur ein Klischee ist. Es gibt Würste aller Arten: gebraten, fränkisch, längere, blaue Zipfel, sogar eine "Stadtwurst mit Musik" und natürlich . . . Die traditionelle Currywurst! Mir wurde mehrmals erklärt, was der Unterschied zwischen ihnen ist, aber ich muss zugeben, dass ich im Restaurant wiederholt in meinem Reiseführer habe nachschlagen müssen . . .

Mit meinen Mitbewohnern habe ich auch die "Bergkirchweih" in Erlangen erlebt. Diese Veranstaltung, die dem Oktoberfest ähnlich ist, war für mich genau das, was die Franzosen im Kopf haben, wenn sie etwas von Deutschland hören! Männer trugen Lederhosen und karierte Hemden, Frauen hatten Dirndl an, ein weicher Duft von Pommes und gebratenem Fleisch füllte die Luft. Typische deutsche Songs sorgten für Stimmung.

Jeder (außer mir) kannte den Text der Lieder auswendig und trank eine Maß Bier. Darüber habe ich mich auch gewundert: Die Deutschen trinken viel Bier in sehr kurzer Zeit! Ich hatte noch nicht einmal ein Drittel meiner Maß getrunken, schon wollten meine Mitbewohner wieder Nachschub ordern . . . Und als ich mein Bierglas stehenlassen wollte, wurde mir gesagt: "Nein nimm’s mit! Es gibt Pfand dafür!" Pfand für ein Glas? Obwohl es sehr umweltfreundlich ist, haben wir das nicht in Frankreich. Naja, es scheint, dass ich hier noch viel zu entdecken habe . . .

 

 

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