Schwarzer Humor und Drogentrips: "Maniac" auf Netflix

18.9.2018, 15:13 Uhr
Eine komplexe Geschichte, bonbonbunt erzählt: Die neue Netflix-Serie "Maniac".

© Netflix/PR Eine komplexe Geschichte, bonbonbunt erzählt: Die neue Netflix-Serie "Maniac".

Die Hauptrollen in der Science-Fiction-Serie, die im New York einer nahen Zukunft angesiedelt ist und die nach und nach aus dem Ruder läuft, spielen die "Oscar"-Preisträgerin Emma Stone ("La La Land") und Jonah Hill ("The Wolf of Wall Street"). Mit hellblondem Haar verkörpert Emma Stone die junge Annie Landsberg, die unter dem zerrütten Verhältnis zu ihrer Familie leidet und haltlos durch die Stadt taumelt.

Owen Milgrim (Jonah Hill) stammt aus einer reichen Unternehmerfamilie, doch er ist angeblich schizophren und kann sein Leben als reicher Erbe nicht genießen. Bei einer klinischen Studie begegnen sich die beiden: Der Mediziner James K. Mantlerey (gespielt von Jennifer Anistons Ex-Mann Justin Theroux) will mit bewusstseinserweiternden Pillen jeglichen seelischen Schmerz ausmerzen, doch das Experiment geht schief und die Teilnehmer taumeln durch bunte Fantasiewelten, die sie als völlig real empfinden.

Irgendwann sehen die Probanden alles Mögliche, zum Beispiel einen violetten Plüsch-Koala beim Schach im Park: Dr. Mantlereys Droge ist alles andere als harmlos, und der Doc nimmt es bewusst in Kauf, dass seine Probanden verrückt werden. Alles nur, um seiner dominanten Mama zu beweisen, dass er ein ernstzunehmender Wissenschaftler ist.

Ob es ein Zufall ist, dass die Firma des Muttersöhnchens "Neberdine" heißt, ein Name, der an das verhängnisvolle Unternehmen "Cyberdyne Systems" aus den "Terminator"-Filmen erinnert? Es ist bei weitem nicht das einzige Filmzitat in der Serie – Mantlereys Firmencomputer mit dem hochemotionalen Eigenleben etwa lässt den legendären "HAL" aus dem bereits erwähnten Klassiker "2001" alt aussehen.

"Maniac" basiert auf einer gleichnamigen norwegischen Serie aus dem Jahr 2014, hat sich jedoch weit von der Vorlage entfernt. Die Netflix-Adaption ist eine starbesetzte Science-Fiction-Story über gesellschaftliche Utopien und persönliche Träume, ein optisch furioses Feuerwerk, das dem Zuschauer Experimentierfreude, Aufmerksamkeit und Mitdenken abverlangt, aber mit großartigen Kulissen und glänzend aufgelegten Hauptdarstellern punkten kann.

Hochkarätige Besetzung mit Emma Stone

Serienfans blicken dem Start schon seit Monaten neugierig entgegen – es gibt mehrere Gründe dafür, dass die Erwartungen so hoch gesteckt sind. Da sind zum einen die extrem stylischen Bilder, die im Vorfeld veröffentlicht wurden und auf denen die Protagonisten in futuristischen Laborräumen in surrealen Farben zu sehen sind, irgendwo zwischen Warhol und "Raumschiff Enterprise".

Und da ist die hochkarätige Besetzung mit Emma Stone, Jonah Hill und Sally Field. Auch die Namen hinter der Kamera sind prominent: Cary Fukunaga, der die erste Staffel inszeniert hat, führte auch bei "True Detective" Regie, das Drehbuch schrieb Patrick Somerville ("The Leftovers", "The Bridge").

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