Spielend lernen im Lernsupermarkt

20.10.2020, 13:42 Uhr
Spielend lernen im Lernsupermarkt

© LEZ

Ben flitzt durch die Supermarktgänge. Seine Wangen sind rot. Der Achtjährige soll ein Abendessen für seine Familie einkaufen. Reicht sein Geld noch für Getränke und einen Nachttisch? Konzentriert rechnet er mit und schiebt seinen Einkaufswagen Richtung Kasse. Dort sitzt Bens Freundin Mia: Die Siebenjährige ist stolz, denn sie hat als Kassiererin alles im Griff. Sie findet sich in den Preislisten zurecht, addiert die Preise und gibt das passende Wechselgeld heraus. Ben und Mia sind mit ihrer Schulklasse im Lernsupermarkt Ludwigs kleine Welt.

Der inszenierte Spielraum ist Teil des museumspädagogischen Angebots des Ludwig Erhard Zentrums (LEZ) und befindet sich unmittelbar neben dem Geburtshaus Ludwig Erhards in Fürth. Wie in einem realen Supermarkt gibt es eine Bäcker- und Metzgertheke, einen Obst- und Gemüsestand, eine Getränkepfandstation, Regale voll mit Nudelpackungen, Mehl, Zucker und vielen anderen Lebensmitteln, ein Kühlregal und zwei Kassen – alles in Kinderhöhe.

Das LEZ bietet hier pädagogische Programme für Vor- und Grundschulgruppen an. Alle Programme setzen beim Kaufladenspiel an, das viele Kinder lieben. Die Mädchen und Jungen schlüpfen in verschiedene Rollen und üben so grundlegende ökonomische Kompetenzen spielerisch und praxisnah. Die Einkäufer erhalten ein Budget, bekommen Einkaufslisten, vergleichen Mengen und Preise. Die Verkäufer kalkulieren Preise, zählen, rechnen, wiegen und kassieren.

Darüber hinaus bietet der Lernsupermarkt vielfältige lehrplanrelevante Anknüpfungspunkte wie beispielsweise nachhaltiger Konsum, gesunde Ernährung oder die Beeinflussung von Kaufentscheidungen. Nicht zuletzt fördern die Rollenspiele die sprachliche Ausdrucksfähigkeit. Die Programme sind auf die Bedürfnisse und individuellen Lernvoraussetzungen der jeweiligen Zielgruppe zugeschnitten. So gibt es für Kinder, die noch nicht lesen können, Einkaufszettel mit Symbolen. Erstund Zweitklässler rechnen nur mit glatten Beträgen und Deutschklassen konzentrieren sich auf den Spracherwerb rund ums Thema Einkaufen.

Auch Familien steht die Tür des Lernsupermarkts offen. An regelmäßig stattfindenden Spielnachmittagen können Besucher nach Herzenslust zusammen Einkaufen spielen. Nicht selten haben die Großen dabei genauso viel Spaß wie die Kleinen. Und Geburtstagskinder haben die Wahl zwischen einem Detektivspiel und Bertas beerenstarker Geburtstags-Rallye.

In Abstimmung mit den aktuellen Corona- Regelungen ist der Lernsupermarkt derzeit exklusiv für Kleingruppen buchbar. Auch kleine und feine Kindergeburtstage können stattfinden. Die aktuellen Abstands- und Hygieneregeln beim Einkaufen lernen die Kinder im Lernsupermarkt spielerisch ganz nebenbei.

http://ludwig-erhard-zentrum.de

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