Easy Listening

"Strangers In The Night"-Komponist Bert Kaempfert wäre 100

15.10.2023, 11:08 Uhr
Bert Kaempfert wäre 100.

© Wolfgang Weihs/dpa Bert Kaempfert wäre 100.

Die Musik verdankt ihm weltbekannte Melodien wie "Strangers In The Night", "Spanish Eyes" und den Ohrwurm "Dankeschön" (geschrieben "Danke Schoen"): Der international erfolgreiche deutsche Komponist, Arrangeur und Bandleader Bert Kaempfert (1923-1980) hätte an diesem Montag (16.10.) 100. Geburtstag gehabt.

Er war ein "König des Easy Listening". In seiner Geburtsstadt Hamburg wird das runde Jubiläum mit zwei Live-Orchester-Konzerten gefeiert. Jazz-Stars wollen Kaempferts gut gelaunten Swing wieder aufleben lassen.

Kaempferts internationale Karriere begann mit "Wonderland By Night". Der Titel erreichte im Jahr 1960 die Nummer eins in den US-Charts. Kaempfert war damals der erste deutsche Bandleader, der eine Goldene Schallplatte in Amerika bekam. Bald war sein Spitzname "Mister Hitmaker", mit immer wieder neuen Welterfolgen im unverwechselbaren Orchestersound.

Weltstars vergoldeten seine Songs mit ihren Gesangsversionen, darunter Frank Sinatra ("Strangers In The Night"), Nat "King" Cole ("L.O.V.E."), Al Martino ("Spanish Eyes") und Wayne Newton ("Danke Schoen"). Ebenfalls mit Kaempfert-Kompositionen international erfolgreich waren Dean Martin, Ella Fitzgerald, Shirley Bassey, Herb Alpert, Caterina Valente, Andy Willams und viele andere.

Die Kunst der Leichtigkeit

Kaempferts Ohrwürmer hören sich leicht an, doch hört man genau hin, stehen hinter all der Leichtigkeit oft geniale Konstruktionen. Das Allroundtalent schuf in seinem Leben 400 Kompositionen und rund 700 Orchester-Arrangements. Bis zu seinem Tod im Jahr 1980 - er starb im Alter von nur 56 Jahren - wurden weltweit 150 Millionen Platten mit seinen Melodien verkauft. Als einer der ersten Menschen in der Musik-Industrie erkannte er das Talent der englischen Popgruppe The Beatles und produzierte frühe Aufnahmen mit diesen Nachwuchsmusikern.

Im Juni 1980 gab Kaempfert in der ausverkauften Londoner Royal Albert Hall sein letztes Konzert. Mehr als 5000 begeisterte Zuhörer wollten ihn und sein Orchester auch nach der vierten Zugabe nicht von der Bühne lassen. Erschöpft und glücklich zog er schließlich die Notbremse: "Ich würde ja gern noch weitermachen, aber ich habe keine Noten mehr. Und meine Musiker haben Durst!" Fünf Tage später starb er in Cala Blava auf Mallorca an den Folgen eines Schlaganfalls.

Zum 100. Geburtstag der Musik-Legende feiern Götz Alsmann und eine Auswahl bekannter Interpreten aus Pop, Jazz und Schlager am 21. und 22. Oktober zwei swingende Kaempfert-Events in der Hamburger Laeiszhalle. Mit dabei: Pat Appleton, De-Phazz, Karl Frierson, Marc Secara, Sylvia Vrethammar, Pe Werner und Jiggs Whigham.