Kindertheater

Wenn Nudeln wütend werden: In der Tafelhalle Nürnberg macht es "KA-BOOOM!"

Regina Urban

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5.7.2022, 15:55 Uhr
Für Menschen ab acht Jahren ist das Tanztheaterstück "KA-BOOOM, rette sich wer kann!" von und mit Beate Höhn und ihrem co>labs-Ensemble gemacht - zu sehen in der Tafelhalle Nürnberg.

© Sebastian Autenrieth Für Menschen ab acht Jahren ist das Tanztheaterstück "KA-BOOOM, rette sich wer kann!" von und mit Beate Höhn und ihrem co>labs-Ensemble gemacht - zu sehen in der Tafelhalle Nürnberg.

Einen Vorgeschmack auf die neue Produktion von Beate Höhn und ihrem co>labs-Ensemble gaben während des Lockdowns Anfang 2021 zunächst ein Film-Stream und eine Performance hinter den Schaufenstern des Künstlerhaus-Glasbaus.

Nudel Dir einen: Szene aus dem Kindertheaterstück "KA-BOOOM".

Nudel Dir einen: Szene aus dem Kindertheaterstück "KA-BOOOM". © Sebastian Auenrieth

Nun aber geht es live zur Sache, und auch wenn das Stück für Kinder ab acht Jahre laut Höhn inzwischen ein ganz anderes geworden ist – das Thema ist geblieben: Es geht um den Umgang mit unseren Ressourcen und darum, wie wieviel wir selbst dazu beitragen, unsere Lebensgrundlagen zu erhalten oder zu zerstören.

So didaktisch, wie das klingt, wird "KA-BOOOM, rette sich wer kann!" aber nicht, dafür sorgen schon die eigenwilligen Protagonisten. Als da wären: ein zotteliges Wesen – halb Tier, halb Mensch –, Max und Moritz sowie sehr viele Nudeln, die in all ihren Erscheinungsformen stellvertretend für unsere Ressourcen stehen.

Das zottelige Wesen ist der Hüter der Nudelwelt und wird verkörpert von dem Deutschen HipHop-Meister Henry Nguyen. In die Rollen von Max und Moritz schlüpfen die fabelhaften Tänzer Katharina Wunderlich und Rouven Papst, die in das Pasta-Paradies eindringen und ziemlich flegelhaft mit der nahrhaften Ressource umgehen.

Der Spaß kommt nicht zu kurz

Da wird hantiert und ausprobiert, werden die Nudeln zu Gebrauchsgegenständen umfunktioniert und, wenn das Interesse verfliegt, weggeworfen. Was dem Zottelwesen gar nicht gefällt und den Nudeln erst recht nicht. Wenn sie sich in den auf die Bühne projizierten Animationsfilmen von Albert Imhof und Janusch Lorenz zur zornig pulsierenden Masse formieren, begreifen auch Max und Moritz allmählich, dass Achtsamkeit besser ist als achtloses Zerstören.

In 75 Schulklassen haben Beate Höhn und der Verein TanzPartner Workshops gegeben, um die Kinder auf das Stück vorzubereiten, sie auf spielerische Weise dafür zu sensibilisieren, was es bedeutet, Respekt vor den Dingen zu haben und sich selbst nicht immer so wichtig nehmen. Doch so ernst das Thema ist – die wichtigste Rolle spielt bei "KA-BOOOM" der Spaßfaktor. Und der, da darf man sich auf Höhn verlassen, wird garantiert groß.


Tafelhalle, Äußere Sulzbacher Straße 62; Nürnberg
Premiere: Samstag, 9. Juli, 16 Uhr; weitere Aufführungen: 12. bis 14., 18. bis 21. Juli 2022, jeweils 10 Uhr. Karten-Telefon: 09 11/ 231 40 00. Karten gibt es hier.

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