Windsbacher zwischen Schwarzach und Spanien unterwegs

22.9.2016, 16:30 Uhr
Windsbacher zwischen Schwarzach und Spanien unterwegs

© Mila Pavan

Prägendes Werk wird das opus summum von Johann Sebastian Bach werden: zwölfmal will Martin Lehmann die h-moll-Messe mit seinen Knaben aufführen. Los geht es am 2. Oktober in der riesigen Abteikirche von Münsterschwarzach (Kreis Kitzingen), wo die Benediktiner das 1200-jährige Bestehen ihres Klosters feiern. Weitere „h-moll“-Stationen sind etwa die Alte Oper in Frankfurt (11. Oktober), das Rheingau Musik Festival, das Festival der Europäischen Kirchenmusik in Schwäbisch Gmünd und zum Abschluss zwei Auftritte bei der Bachwoche Ansbach.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet das 500. Reformationsjubiläum. Chorleiter Martin Lehmann und seine Mitarbeiter haben hier eine Werkauswahl zusammengestellt, die sich dezidiert mit fränkischen Komponisten der Luther-Zeit wie Caspar Othmayr, Melchior Franck, Hans Leo Hassler oder Leonhard Lechner beschäftigt. Dieses Programm wird u.a. in Augsburg, Heilsbronn, Würzburg, Nürnberg und Ansbach zu hören sein.

Mit vier angesehenen Orchestern wird der Chor zusammenarbeiten: Mit den Deutschen Kammer-Virtuosen aus Berlin, dem Kammerorchester Basel, der Akademie für Alte Musik Berlin und dem Freiburger Barockorchester — allesamt Klangkörper, die der historisch informierten Aufführungspraxis verpflichet sind.

Wichtige Frage ist immer die Nachwuchssituation, vor allem nachdem fast die gesamte Männergruppe durch den Schulabschluss abgegangen ist: „Wir sind im unteren Drittel erfeulich stark aufgestellt“, erklärt Dirigent Martin Lehmann. „Von unseren 125 Sängern sind 54 in den beiden ersten Klassen, sodass ein breites Fundament nachwächst.“

Nach der Gründung der ersten beiden „Klangfänger“-Nachwuchsgruppen in Windsbach und Nürnberg, sind zwei weitere Standorte mit Pappenheim und Rothenburg o.d.T. dazugekommen. Nächstes Vorsingen für musikbegabte Jungen ist am 20. November von 14 bis 18 Uhr im Chorzentrum (Info und Anmeldung: Tel. 09871/708200).

Apropos Chorzentrum: Das ist mittlerweile derart in die Jahre gekommen, dass es durchregnet. „Wenn alles gut geht, können wir im April mit der Sanierung beginnen“, erläutert Chorchef Martin Lehmann. Die Kosten für diese Maßnahme sind auf 2,2 Millonen Euro veranschlagt. 1,2 Millionen Euro will die evangelisch-lutherische Landeskirche übernehmen und rund 590 000 Euro stammen aus dem Bayerischen Kulturfonds. Den Rest muss der Windsbacher Knabenchor aus Eigenmitteln aufwenden.

Weitere Informationen unter: www.windsbacher-knabenchor.de

 

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