Markus Söder und die Einladung aus dem Erlanger Tierheim

28.9.2019, 18:00 Uhr
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zeigt gerne mal in der Öffentlichkeit, dass er ein Hundefreund ist.

© Daniel Karmann Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zeigt gerne mal in der Öffentlichkeit, dass er ein Hundefreund ist.

In sein Privatleben erlaubt Markus Söder nur selten Einblicke. Vor ein paar Wochen teilte Bayerns Ministerpräsident aber via Facebook mit, dass sein Hund Fanny gestorben sei – und erhielt innerhalb weniger Stunden Zuspruch von Tausenden seiner "Follower". Die Labradordame sei zwölf Jahre lang "im Herzen der Familie" gewesen.

Eine etwas andere Art der Anteilnahme wurde ihm vom Tierschutzverein Erlangen und Umgebung e. V. entgegengebracht. "Sie haben unseren vollen Respekt in Ihrer Absicht, sich während des nötigen Trauerprozesses keinen neuen Hund anzuschaffen. Dennoch möchten wir Ihnen nicht vorenthalten, dass wir im Tierheim Erlangen überzeugt sind, den idealen vierbeinigen Wegbegleiter für Sie zu haben", heißt es in einem offenen Brief, der sich aber schnell als Beitrag zu einer (tier-)politischen Debatte entpuppt. Denn Sam ist ein reinrassiger American Staffordshire – und gehört zu den Hunderassen, die in Bayern per Gesetz nicht vermittelt werden dürfen.

Dabei handelt es sich um Regelungen "zum Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Hunden". Die Tierschützer halten diese Einteilung für falsch und überzogen. Auch, da in 20 Jahren im Tierheim Erlangen noch keine "Bestie" unter diesen Rassen beobachtet wurde. Um Söder von dieser Einschätzung zu überzeugen, wird er ins Tierheim eingeladen, um mit Sam Gassi zu gehen. Mit Maulkorb. Den sieht das Gesetz vor. Nicht für Söder, sondern für Sam.

In unserer Serie "Zuhause gesucht" helfen wir mit, Tiere aus dem Tierheim zu vermitteln. In der Bildergalerie sehen Sie Tiere, die einen neuen Besitzer suchen:

Keine Kommentare