Namenloser Bach im Fokus

22.4.2015, 13:00 Uhr
Namenloser Bach im Fokus

© fn

Schülerinnen und Schüler sollen an den Veränderungen im Naturraum teilhaben: Für sie planen Experten im Laufe des Jahres Erlebnisaktionen, etwa das Aufspüren von Leben an einem Bachlauf oder das Pflanzen einer Streuobstwiese bei Vogtsreichenbach. „Auf der Wiese gibt es Quellen, die den namenlosen Bach speisen“, erklärte Dieter Speer vom Landschaftspflegeverband Mittelfranken das Vorhaben. Die Quellen müssten gesäubert werden; dabei könnte gleich die Wiese einer neuen Nutzung zugedacht werden. Die Aktionen sind Teil eines Förderprogramms des Landwirtschaftsministeriums. Neben einer Reihe von Kommunen, vor allem in Niederbayern und Oberbayern, wurden Cadolzburg und Ammerndorf für ein Modellprojekt auserkoren.

Durch Weiher zum Reichenbach

Dort steht der besagte Bach im Fokus, der auch Weiher durchfließt und schließlich in den Reichenbach mündet. Die Federführung im fünf Quadratkilometer großen Projektgebiet hat das Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken inne, umgesetzt wird das Vorhaben vom Landschaftspflegeverband Mittelfranken.

Das Projekt hat im Landkreis Fürth gleich Fahrt aufgenommen. An einem ersten Treffen beteiligten sich über 30 Landwirte und Grundstückseigentümer. „Eine solche Dynamik hatten wir nicht erwartet“, sagte Dieter Speer. Nun wollen er und sein Kollege Petr Mlnarik den Schwung nutzen.

Im Dialog mit den Landwirten werden aktuell Maßnahmen entwickelt, wie die Erosion am namenlosen Bach vermieden werden kann. Nach starken Regenfällen sei die Straße zwischen Vogtsreichenbach und Ammerndorf regelmäßig verschmutzt und müsse gesäubert werden, berichtete Speer. Zwar bewirtschaften die Landwirte vor Ort ihre Äcker schon vorbildlich. In der Zusammenarbeit aller Beteiligten könnten aber noch mehr Probleme gelöst werden, verspricht Mlnarik. Der Wasserlauf des Bachs soll in Zukunft besser geführt werden. Davon profitieren laut Speer und Mlnarik sowohl Mensch als auch Natur. Artenvielfalt und Lebensraumqualität sollen steigen, der Aufwand für den örtlichen Bauhof sinken.

Mehr Informationen erwünscht

Das Projekt wird 2015 vom Landwirtschaftsministerium finanziert. Auf den Markt Cadolzburg kommen laut Mlnarik ab 2016 etwa ein Viertel der Projektkosten zu, deren Höhe noch nicht feststeht. „Günstiger kriegen sie es nicht“, beteuerte er. Der Gemeinderat will sich zuerst weiter informieren, bevor er Gelder zusichert.

Bis dahin läuft der Dialog vor Ort, es werden Einzelgespräche mit den Landwirten geführt. Dabei will Dieter Speer auch fragen, ob der namenlose Bach nicht doch eine Bezeichnung hat. Am Ende der Projektlaufzeit könnte er nicht nur in geordneten Bahnen fließen, sondern vielleicht auch einen Namen bekommen.

Weitere Informationen unter www.boden-staendig.eu

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