Neue Machtstellung gleich demonstriert

WILHERMSDORF - Der Marktgemeinderat geht mit Wolfgang Bernreuther (CSU) als Zweitem und Fritz Ruf (Freie Wähler) als Drittem Bürgermeister in die neue Amtszeit. Christian Flory, den die SPD als Bewerber für den ersten Stellvertreter-Posten ins Rennen geschickt hatte, lehnte die CSU, die seit der Kommunalwahl eine absolute Mehrheit im Gremium hat, als zu unerfahren ab.

Eingangs bedankte sich Bürgermeister Uwe Emmert (CSU) für das große Vertrauen, das er und seine Partei bei der Wahl erfahren hätten. Man wolle nun zum Wohl aller Bürger die nächsten sechs Jahre arbeiten. Auf verschiedenen Bürgermeisterseminaren habe er feststellen können, dass in Wilhermsdorf „die Welt noch ganz in Ordnung ist“.

Wilhermsdorf böte ein gutes Fundament, allerdings stünden auch große Herausforderungen an. Den demographischen Wandel, den Ausbau der Breitbandversorgung, die Energiewende und die Wasserversorgung sprach er unter anderem an.

Als Neulinge vereidigte Emmert Lore Forstmeier, Thorsten Enßner, Barbara Niederhöfer, Petra Döhla (alle CSU), Robert Herbst (FW), Jutta Hutzler und Christian Flory (beide SPD). Zu Misstönen kam es bei der Wahl der Bürgermeister-Stellvertreter, wobei die CSU ihre neue Vormacht unter Beweis stellte. Hans- Peter Mahr (CSU) wies darauf hin, dass seine Partei der SPD als zweitgrößter Fraktion zwar den zweiten Bürgermeisterposten angeboten habe, man dafür aber eine Person brauche, die politische Erfahrung mitbringe und flexibel sei, was er dem SPD-Bewerber Flory nicht zubilligte. Deshalb stelle die CSU mit Wolfgang Bernreuther einen Kandidaten aus den eigenen Reihen. Derart düpiert stellte sich die SPD-Fraktion hinter den von den FW vorgeschlagenen Fritz Ruf. Bei der geheimen Wahl waren 20 von 21 Stimmen gültig, zwölf erhielt Bernreuther, acht Ruf. Somit wurde Bernreuther zum Zweiten Bürgermeister gewählt. Das Amt des Dritten Bürgermeisters ging mit 18 Stimmen an Ruf.

Bei der Besetzung der Ausschüsse drängte Ruf darauf, es statt der vorgesehenen Reduzierung auf sieben Sitze bei der bisherigen Zahl von acht Mitgliedern zu belassen, das würde den Wählerwillen besser spiegeln. Doch dafür fand sich keine Mehrheit, mit 14 zu 7 Stimmen wurde dieser Antrag abgelehnt. Das kostet den FW einen Vertreter in den Fachgremien, die jetzt mit je vier CSU- und zwei SPD-Mitgliedern sowie einem FW- Vertreter besetzt sind.