Neues Zuhause für Vögel und Bienen
28.1.2014, 11:34 UhrVierzehn Zwölftklässler haben es sich zusammen mit ihrem Biologielehrer im Rahmen eines Projektseminars zur Aufgabe gemacht, passende Nisthilfen für die gefährdeten Vögel zu bauen. Sie haben mit Experten gesprochen und insgesamt ein Jahr lang daran gearbeitet, den Vögeln ein Zuhause auf dem Areal ihres Gymnasiums zu bieten. Nun ist es soweit. Vier Brutkästen mit insgesamt zwölf Bruthöhlen für Mauersegler, sechs Großraumnistkästen für Dohlen, ein Turmfalken-Nistkasten und auch zwei Fledermaus-Kästen warten auf die fliegenden Bewohner.
Bald gibt es die ersten Lebenszeichen
Die Gymnasiasten haben aber nicht nur an Vögel, sondern auch an Insekten gedacht. Seit Kurzem gibt es daher auch für Mauer- und Pelzbienen eine Insektennistwand im Schulhof des Gymnasiums. „Es wird nicht mehr lange dauern, bis die ersten Lebenszeichen von den Bienen zu sehen sein werden“, erzählt Sebastian Haas, Biologielehrer und Leiter des Projektseminars: „Wenn es Ende Februar, Anfang März nicht zu kalt ist, wird man schon beobachten können, wie zum Beispiel die Frühlingspelzbiene in der Ministeilwand aus Lehm die Gänge gräbt.“ Das Besondere am Projekt: Die Schüler haben die Nisthilfen – mit Ausnahme zweier Brutkästen für Mauersegler – selbst gebaut und viel dadurch gelernt. Denn beim Bau gab es einiges zu berücksichtigen. „Beim Mauersegler muss man zum Beispiel beachten, dass er ein langes Flugfeld nach unten hat. Und ein Fledermaus- Kasten muss unbedingt aus unbehandeltem Holz sein“, erklärt Anna Sophie Weippert. Auch Moritz Zwicker hat durch das Projekt viel gelernt: „Man kann nicht einfach drauf loslegen, sondern muss überlegen, wie eine Nisthilfe aussehen soll. Wir haben auch gelernt, gemeinsam zu arbeiten.“ So mussten vier Jugendliche zwei Stunden lang werkeln, bis etwa ein Mauersegler-Brutkasten fertig war.
Die Schüler waren auch auf anderen Gebieten sehr fleißig. Da die Schule ein öffentliches Gebäude ist und dazu noch unter Denkmalschutz steht, mussten die Schüler Gespräche mit dem Hochbauamt und dem Amt für Denkmalschutz in Nürnberg führen. Denn nur mit Erlaubnis dieser Behörden durften sie an dem Gebäude etwas anbringen.
Eine große Herausforderung war auch die Finanzierung der Kästen. „Wir haben einiges an Holz verbraucht und rund 1000 Euro dafür ausgegeben“, erinnert sich Anna Sophie Weippert. Doch den Schülern gelang es, Sponsoren für ihr Vorhaben zu begeistern.
Mit dem Ergebnis ihrer Arbeit sind die Gymnasiasten zufrieden. „Uns war die Nachhaltigkeit sehr wichtig“, betont Anna Blank. Tatsächlich werden die gebauten Nisthilfen wohl jahrzehntelang den Insekten und Vögeln am Melanchthon- Gymnasium gute Dienste leisten können. Und vielleicht folgt dem guten Beispiel ja auch bald die eine oder andere Schule in Nürnberg und der Region.
Keine Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich zuvor registrieren.
0/1000 Zeichen