14-Jährige an Halloween vergewaltigt: Fünf Männer vor Gericht

9.7.2020, 08:14 Uhr

Nach der Gruppenvergewaltigung einer 14-Jährigen müssen sich fünf junge Männer von Donnerstag (8.30 Uhr) an vor dem Landgericht Ulm verantworten. Den Angeklagten wird vorgeworfen, die Schülerin Ende Oktober 2019 im Illertal (Alb-Donau-Kreis) mit Betäubungsmitteln wehrlos gemacht zu haben. Sie sollen sich laut Staatsanwaltschaft neunmal an ihr vergangen haben. Fünf dieser Taten soll ein 16-Jähriger begangen haben. Den angeklagten Asylbewerbern aus Afghanistan, dem Iran und dem Irak wird mehrfache Vergewaltigung oder Beteiligung vorgeworfen.

Die jungen Männer zwischen 15 und 27 Jahren sollen das Mädchen am 31. Oktober in der Ulmer Innenstadt überredet haben, mit ihnen zu einer Flüchtlingsunterkunft in Illerkirchberg zu fahren, in der einer von ihnen lebte. Das Mädchen kannte laut Staatsanwaltschaft einen der mutmaßlichen Vergewaltiger. Es erzählte den Eltern und der Polizei von den Verbrechen in der Halloween-Nacht und danach. Einer der Beschuldigten hat die Taten eingeräumt. Die übrigen bestreiten die Vorwürfe.

Für den Prozess sind bis November 13 Sitzungstage angesetzt. 28 Zeugen sollen gehört werden. Die Schülerin hat sich dem Verfahren als Nebenklägerin angeschlossen. Der Prozess wird wegen coronabedingter Abstands- und Hygieneregeln im Donausaal der Ulmer Messe eröffnet und soll dann im Oktober ins Ulmer Kornhaus ziehen.

In Freiburg sorgt seit längerem der Prozess um die Gruppenvergewaltigung einer 18-Jährigen vor einer Disco für Aufsehen. Der Prozess hat Ende Juni 2019 begonnen. Angeklagt sind elf Männer, die meisten von ihnen sind Flüchtlinge. Ihnen wird vorgeworfen, Mitte Oktober 2018 die 18-Jährige in einem Gebüsch vergewaltigt oder ihr nicht geholfen zu haben. Sie bestreiten dies oder schweigen zu den Vorwürfen.