Verkehrswende

ADAC mit deutlicher Prognose: „Es gibt keine Alternative zur Elektromobilität“

23.5.2024, 14:58 Uhr
Elektroauto Ladestation. (Symbolbild)

© IMAGO/Michael Weber Elektroauto Ladestation. (Symbolbild)

"Wenn Klimaschutz und individuelle Mobilität in einem überschaubaren Zeitraum zusammengebracht werden sollen, dann gibt es zur Antriebswende derzeit keine Alternative", verkündet der ADAC Präsident Christian Reinicke bei der letzten Hauptversammlung des Vereins. In der Versammlung Anfang Mai dreht sich alles um das Ziel des klimaneutralen Verkehrs und die Debatte über Elektromobilität. Reinicke fordert, dass der jährliche Deckel auf die Förderungen müsse weg und kritisiert den schwerfälligen Ausbau der Ladeinfrastruktur.

Zukunft und Trends der Elektromobilität

Das Klimaziel des Verkehrssektors ist hochgesteckt: Bis 2035 soll in der EU kein neuer Verbrenner mehr zugelassen werden. Der Club steckt viel Aufwand in diverse Tests, um Haltbarkeit der Batterien, Reichweite und Gesamtkosten der Elektroautos mit den altbekannten Verbrennern zu vergleichen. Auch das Bundeswirtschaftsministerium stellt die Förderung zur Entwicklung und den Hochlauf der Elektromobilität in den Mittelpunkt.

Trotz zahlreicher Studien, Maßnahmen und Werbekampagnen, die sich klar für die Zukunft der E-Autos aussprechen, wächst die Skepsis der Gesellschaft gegenüber der elektrischen Alternative. In einer aktuellen Allensbach-Umfrage im Auftrag der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) ziehen nur noch 17 Prozent der Deutschen beim nächsten Autokauf ein E-Auto in Erwägung. Drei Jahre zuvor waren es noch 24 Prozent.

Der Vergleich mit den Verbrennern

Die umfassenden und aufwendigen Tests des ADAC zeigen recht eindeutige Ergebnisse, die sich in den Aussagen des Clubpräsidenten widerspiegeln. Ein E-Auto ist insgesamt betrachtet nicht emissionsfrei, es trägt quasi einen CO₂-Rucksack mit sich, in dem sich die energieaufwendige Produktion der Batteriezellen befindet. Diese mitgeschleppte CO₂-Last baut das Auto aber ab, sobald es in Betrieb geht. Je sauberer der Betriebsstrom produziert wird, desto schneller. Die CO₂-Bilanz des ADAC ergibt, dass der CO₂-Nachteil von Batterieautos ab Fahrleistungen von 45.000 bis 60.000 Kilometern ausgeglichen wird.

Die Verbrenner-Autos starten hingegen mit einem deutlich leichteren CO₂-Rucksack, der sich aber im Laufe seines Betriebs immer mehr füllt und schwerer wird. Laut dem ADAC schneidet ein Elektroauto aktuell nach drei bis vier Jahren besser als Benziner oder Diesel ab.

Reinicke betonte in seiner Rede, dass er nicht auf das Ende des Verbrennerverbots drängen würde, doch brauche es einiges an Veränderungen. Er stellt Forderungen an Politik, Hersteller und Energieversorger. Günstigere elektrische Pkw, mehr Planungssicherheit, den weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur sowie transparente und bezahlbare Ladepreise seien unerlässlich, um die Antriebswende zu bewältigen.

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