Drei Tote - darunter ein Kind

Amoklauf in Montabaur? Opfer waren Familienmitglieder des Täters

Alina Boger

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25.1.2024, 18:10 Uhr
25.01.2024, Rheinland-Pfalz, Montabaur: Das SEK bespricht sich bei der Vorbereitung zum Zugriff. 

© Sascha Ditscher/dpa 25.01.2024, Rheinland-Pfalz, Montabaur: Das SEK bespricht sich bei der Vorbereitung zum Zugriff. 

Bei einer Gewalttat in einem Wohngebiet in Montabaur soll ein 37-Jähriger drei Menschen getötet haben, darunter ein Kind, heißt es in einer Pressemeldung des Polizeipräsidiums Koblenz. Einsatzkräfte entdeckten außerdem den mutmaßlichen Täter schwer verletzt, nachdem sie das Gebäude betreten hatten, wie ein Polizeisprecher am Donnerstag mitteilte. Es gebe keine Bedrohungslage mehr.

Offenbar handelt es sich bei den Opfern um den 68 Jahre alten Vater des mutmaßlichen Täters, sowie um die 39 Jahre alte Lebensgefährtin des Vaters und um ihren gemeinsamen 3 Jahre alten Sohn. Der 37-Jährige soll die Familie am frühen Donnerstagmorgen in der Wohnung, in der alle vier zusammen lebten, erschossen haben. Die Hintergründe der Tat sollen nach bisherigem Kenntnisstand familiäre Streitigkeiten gewesen sein.

Polizei evakuierte und sperrte das Gebiet zuvor

Der 37-Jährige rief offenbar nach der Tat seine Lebensgefährtin an und erzählte ihr, dass er drei Menschen umgebracht hat. Die Frau alarmierte dann die Polizei. Als die Einsatzkräfte eintrafen, verschanzte sich der bewaffnete Mann am Tatort. Die Beamten evakuierten und sperrten das gesamte Wohngebiet großräumig ab. Mehrere Stunden verhandelte die Polizei mit dem 37-Jährigen. Gegen Mittag schoss sich der Mann dann mit mutmaßlich suizidalen Absichten in den Kopf und verletzte sich schwer. Die Rettungskräfte brachten ihn in ein Krankenhaus. Dort stellten die Ärzte zwischenzeitlich den Hirntod des Mannes fest.

Anmerkung der Redaktion: Generell berichten wir nicht über Selbsttötungen und Suizidversuche, außer sie erfahren durch die gegebenen Umstände besondere Aufmerksamkeit. Der Grund für unsere Zurückhaltung ist die hohe Nachahmerquote nach jeder Berichterstattung über Suizide. Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge. Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie 24 Stunden am Tag Hilfe und Beratung.

Der Artikel wurde um 18 Uhr aktualisiert.


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