Ben&Jerry's: Wenn Eiscreme mit Keksteig hochpolitisch wird
10.6.2020, 18:20 UhrDie weltweiten Proteste anlässlich des Mordes an George Floyd haben viele Firmen und Unternehmen dazu veranlasst, Statements auf den Homepages und den Sozialen Medien zu äußern. Doch ein einfaches Bild auf Instagram war Chris Miller, dem Aktivismus-Manager der Firma, zu wenig.
Mit einem Statement auf der Unternehmens-Homepage macht Ben&Jerry's auf Polizei-Brutalität und "Weiße Vorherrschaft" ("white supremacy"), die es zu demontieren gelte, aufmerksam. In einem Video-Statement sagte Miller sinngemäß: Wenn man wirkliche Veränderung wolle, käme man nicht umher, sich ein paar schmerzhafte Wahrheiten einzugestehen.
Kommentar zum Thema: USA brauchen eine andere Polizei
Im Statement mit der Überschrift "Schweigen ist keine Option" stehen aber nicht nur schöne Worte, sondern eine Art Anleitung, was Menschen nun tun können, um aktiv zu helfen. Eine Möglichkeit wäre, Druck auf die jeweiligen Politiker und die Parteien auszuüben, was in den USA gezielt durch Anrufe möglich ist oder in der Unterstützung der Familie Floyds, die eine überparteiliche Task Force einrichten lassen will, um Gesetze zur Beendigung rassistischer Gewalt und zur Erhöhung der Rechenschaftspflicht der Polizei voranzutreiben.
Bei den Menschen kommt dieser Aktivismus an. Auf den Sozialen Medien kursieren Bilder von leer gekauften Eisregalen. Manche twittern sogar scherzhaft, das Eis jetzt sofort essen zu wollen, obwohl sie doch eigentlich laktoseintolerant wären.
Viele Unternehmen in den USA, zum Beispiel Nike, General Motors oder Chrysler,äußerten sich ebenfalls öffentlich.
The murder of George Floyd was the result of inhumane police brutality that is perpetuated by a culture of white supremacy. https://t.co/YppGJKHkyN pic.twitter.com/YABzgQMf69
— Ben & Jerry's (@benandjerrys) June 2, 2020
Dabei ist es nicht das erste Mal, dass das Eiscreme-Unternehmen die eigene Reichweite für den Wunsch nach politischer Veränderung nutzt. Die Verantwortlichen haben mehrere Aktionen zu den Themen Demokratie, Gerechtigkeit, dem Klimawandel, LGBT-Rechte und Flüchtlingsarbeit vorangetrieben.
Bei einem Protest für mehr Demokratie in Washington D.C. im Jahr 2016 wurden die Gründer von Ben&Jerry's, Ben Cohen und Jerry Greenfield, sogar kurzzeitig verhaftet.
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