Polizeieinsatz

Brennende Barrikaden auf Rigaer Straße in Berlin - 60 Polizisten verletzt

16.6.2021, 16:36 Uhr
Polizisten gehen in der Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain mit einem Rammbock neben einer Barrikade entlang.

© Jörg Carstensen, dpa Polizisten gehen in der Rigaer Straße in Berlin-Friedrichshain mit einem Rammbock neben einer Barrikade entlang.

Nachdem der Eigentümer vor Gericht eine Brandschutzprüfung durchsetzen konnte, kündigten die Anwohner des Hauses seit längerer Zeit Widerstand dagegen an.

Die 200 Polizeibeamten, welche die Sperrzone für die Arbeiten einrichten wollten, traf das unvorbereitet. Fotos zeigten brennende Gegenstände, Rauchwolken, Holzgerüste, Stacheldraht und Autoreifen an einer Kreuzung in der Nähe des Hauses. Maskierte Menschen griffen die Polizisten an, 60 von ihnen wurden verletzt. Zudem errichteten Vermummte Barrikaden an drei Stellen auf der Rigaer Straße und zündeten sie an, sagte Polizeisprecherin Anja Dierschke. Die Barrikaden bestanden aus Müll, Fahrrädern, Absperrgittern und Stacheldraht. Von der Straße und von den Dächern flogen auch Steine und Feuerwerkskörper. Teilweise mussten sich Polizisten anfangs zurückziehen.

Später löschte die Polizei die Feuer mit einem Wasserwerfer, mit dem Räumfahrzeug räumte sie Barrikaden weg. Am Nachmittag kontrollierte die Polizei die umliegenden Dächer, um sicherzugehen, dass von dort keine gelagerten Steine herabfallen. Die Straße wurde mittlerweile freigeräumt.

Schulen und Kindergärten schlossen

Laut dem Tagesspiegel wurden die Eltern der naheliegenden Kitas gebeten, ihre Kinder umgehend abzuholen.

Nach ersten Informationen sollen eine Grundschule und das Heinrich-Hertz-Gymnasium bis Ende der Woche dicht gemacht haben, so die Bild. Sie fürchten um die Sicherheit ihrer Schüler.

Für Donnerstagmorgen ab 8.00 Uhr ist eine Brandschutzprüfung in dem Haus angekündigt. Die Bewohner aus der linksradikalen Szene hatten zuvor Widerstand dagegen angekündigt. Von Mittwochnachmittag bis Freitagabend verhängte die Polizei daher eine Sperrzone mit einem Demonstrationsverbot um das Haus. Zugang zum abgesperrten Bereich haben nur Anwohner.

"Die aktuellen Gewalttaten zeigen sehr deutlich, warum eine Begehung zur Begutachtung des Brandschutzes in der R94 mit tausenden Polizisten in Amtshilfe abgesichert werden muss", teilte Benjamin Jendro, Sprecher der Gewerkschaft der Polizei in Berlin, auf Twitter mit.


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