Corona-Shutdown: Megastau an der Grenze zu Polen

18.3.2020, 13:05 Uhr
Lastwagen stauen sich auf der Autobahn A4 Dresden - Görlitz bei Bautzen. Die Auswirkungen der Ausbreitung des Coronavirus sind in Sachsen jetzt auch auf der Straße zu spüren.

© Robert Michael, dpa Lastwagen stauen sich auf der Autobahn A4 Dresden - Görlitz bei Bautzen. Die Auswirkungen der Ausbreitung des Coronavirus sind in Sachsen jetzt auch auf der Straße zu spüren.

Am Grenzübergang Ludwigsdorf bei Görlitz ist der Stau aufgrund der polnischen Grenzkontrollen weiter gewachsen. Lastwagen und Autos stauen sich nach Angaben der Polizei vom Mittwochvormittag auf der Autobahn 4 bis hin zu den Abfahrten Uyst und Burkau auf einer Länge von rund 60 Kilometern. Die Polizei habe damit begonnen, alle Auffahrten auf die A4 ab Bautzen bis Görlitz zu sperren, hieß es.

Um eine weitere Verbreitung des Coronavirus zu erschweren, hatte Polen am Wochenende an Grenzübergängen zu Deutschland wieder Kontrollen eingeführt.

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) war in der Nacht mit rund 90 Helfern im Einsatz, um die Wartenden im Stau zu versorgen. "Es ist aus unserer Sicht eine humanitär bedenkliche Situation", sagte DRK-Sprecher Kai Kranich. Teils stünden die Menschen bis zu 20 Stunden im Stau, darunter viele Familien. Weil viele Polen, die in Deutschland arbeiten, aufgrund der Corona-Situation in ihr Heimatland reisen, komme es nun zu einer enormen "Reisewelle".

Es gebe keine Toiletten, keine Versorgung mit Essen, so Kranich. "Wir haben warme und kalte Getränke verteilt und Decken, weil die Nacht kalt war." Über eine Nacht könne das DRK helfen, nicht aber auf Dauer. Es müsse rasch eine Lösung für das "Riesenproblem" gefunden werden, forderte Kranich. Seit Dienstagmittag ist auch das Technische Hilfswerk (THW) im Einsatz. Man habe Verkehrs- und Rettungswege frei gehalten sowie auf Anordnung der Polizei Autos aus dem Stau gezogen und an die Grenze begleitet, sagte ein Sprecher des THW.

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