Mann wog nur noch 34 Kilo

Demenzkranker verhungert: Ehefrau und Sohn in Franken vor Gericht

17.6.2021, 17:03 Uhr
Ein an Alzheimer-Demenz erkrankter Mann wird von seiner Frau und seinem Sohn gepflegt - dennoch verhungert er.

© Karl-Josef Hildenbrand/dpa Ein an Alzheimer-Demenz erkrankter Mann wird von seiner Frau und seinem Sohn gepflegt - dennoch verhungert er.

Für die Vernehmung der Angeklagten wurde die Öffentlichkeit ausgeschlossen.

Die Staatsanwaltschaft wirft den Familienangehörigen fahrlässige Tötung vor. Bei einer Obduktion war festgestellt worden, dass der Mann auf 34 Kilogramm abgemagert war - bei einer Größe von 1,78 Metern. Mit einem Arztbesuch hätte dies verhindert werden können, so der Vorwurf gegen die 52-Jährige und den 24-Jährigen. Er hätte dringend medizinische Hilfe benötigt.

Die Familie aus dem Landkreis Würzburg lebte unter einem Dach. Der Ehemann und Vater hatte mindestens vier Jahre vor seinem Tod im August 2017 an Alzheimer-Demenz gelitten. Seine Ehefrau pflegte ihn und war mit Vollmachten ausgestatten. Auch der Sohn habe sich um den Vater gekümmert und hatte eine Gesundheitsvollmacht.

Spätestens seit Sommer 2017 hätte sich der Zustand des Mannes verschlechtert. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er kaum mehr Nahrung aufnehmen konnte.


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