Vermisst seit 17 Jahren

Dieser Hobby-Ermittler will Fall "Maddie McCann" gelöst haben

Andrea Munkert

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6.5.2024, 09:38 Uhr
Maddie McCann ist 2007 in Portugal verschwunden, seither wird sie vermisst. Ein Mann aus Norwegen hat eine neue These zum Fall aufgestellt.

© via www.imago-images.de/imago images/imagebroker Maddie McCann ist 2007 in Portugal verschwunden, seither wird sie vermisst. Ein Mann aus Norwegen hat eine neue These zum Fall aufgestellt.

Den Fall kennt wohl jeder: Um das Verschwinden von Maddie McCann ranken sich seit Jahren, ja Jahrzehnten, zahlreiche Theorien und Gerüchte. Ein Hobby-Ermittler behauptet nun, den Fall auf eigene Faust aufgedeckt haben. Dazu veröffentlicht der Norweger pünktlich zum 17. Jahrestag des Verschwindens ein Buch.

"Ich habe den Fall gelöst", behauptete Bernt Stellander, der nach eigenen Angaben ehemaliger Militärpolizist ist, zum Beispiel gegenüber "Bild". Und er hat eine heftige These aufgestellt: Für das Verschwinden von Maddie macht der Hobby-Detektiv die Eltern des Mädchens verantwortlich. Während die Eltern essen waren, soll das Kleinkind unter Einfluss von Schlafmitteln gestürzt und daraufhin verstorben sein. Der Vorfall soll sich bereits am 2. Mai 2007 ereignet haben.

These wird noch gewagter

Die These wird noch krasser: Auf den Todesfall hin sollen die Eltern dann eine Entführung inszeniert und die Leiche ihrer Tochter in den Bergen bei Praia da Luz (wo Maddie konkret verschwand) versteckt haben. Auch die Freunde der Familie und die britischen Ermittler sollen involviert sein und den Fall vertuschen. Laut Stellander hätten sich die Beteiligten in Interviews verraten und in Verhören widersprochen. Um seine Theorie zu stützen, platzierte er auch Wildkameras in den Bergen von Luz, in denen angeblich verdächtige Aktivitäten aufgezeichnet wurden.

Und es wird noch hanebüchener: Den Eltern habe er seine Behauptungen immer wieder unterbreitet, in der Hoffnung, sie würden einknicken. Dann habe eine der Kameras "verdächtige Personen" aufgenommen, die "verdächtige Dinge taten", berichtet die "Bild". Überreste des Mädchens habe Stellander jedoch nie gefunden. Auf Nachfrage der Zeitung, weshalb so viele Beteiligte den Fall seit 17 Jahren verschweigen sollten, hieß es bloß: "Darüber kann man nur spekulieren." Auch habe er anonym seine Thesen der deutschen Staatsanwaltschaft vorgebracht. Darauf sei aber nicht reagiert worden, sagte er.

Seit dem Verschwinden sind viele Theorien entstanden. Manche glauben sogar, dass Maddie, heute 21 Jahre alt, noch am Leben ist. Überhaupt sollte die neue These von Stellander nicht ohne weitere Betrachtung hingenommen werden. Seit Sommer 2020 gibt es nämlich einen Mordverdächtigen aus Deutschland. Christian B., ein 46-Jähriger, wird verdächtigt, Maddie getötet zu haben. Wegen sexueller Delikte steht er aktuell vor Gericht in Düsseldorf.

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